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VEITSHÖCHHEIM: Wechselt "Fastnacht in Franken" zur ARD?

VEITSHÖCHHEIM

Wechselt "Fastnacht in Franken" zur ARD?

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    Fastnachtspräsident Bernhard Schlereth regt einen Wechsel der Live-Sendung „Fastnacht in Franken“ zur ARD an.
    Fastnachtspräsident Bernhard Schlereth regt einen Wechsel der Live-Sendung „Fastnacht in Franken“ zur ARD an. Foto: Foto: Thomas Obermeier

    Die Aufregung hat sich gelegt, in Veitshöchheim kehrt so etwas wie Ruhe ein. Im Haus der Fastnacht im Altort sitzt der Präsident des Fastnacht Verbands Franken (FVF) an seinem Schreibtisch im Dachgeschoss, Bernhard Schlereth erledigt Büroarbeit: „Fastnacht in Franken“ 2016 ist Vergangenheit, doch hinter den Kulissen wird bereits intensiv an der Zukunft gebastelt – und die könnte den beliebten Prunksitzungsklassiker gehörig verändern.

    Denn der Kopf der fränkischen Narren denkt an einen Umzug, möchte die Sendung aus dem Bayerischen Rundfunk hineinheben in das Hauptprogramm der ARD.

    Kleines Beben im Münchener Funkhaus?

    Noch sind das Schlereths Gedankenspiele, im Gespräch mit dieser Redaktion bestätigt der 64-Jährige jedoch die Absicht: „Ich möchte das zum Thema machen, auch damit wir uns nicht irgendwann vorwerfen müssen, es nicht versucht zu haben.“ In München könnte die Idee ein kleines Beben auslösen: „Fastnacht in Franken“ ist beständig die meistgesehene Sendung im Jahresreigen des BR, am vergangenen Freitag hatten 3,90 Millionen Menschen die Live-Sendung aus Veitshöchheim am Bildschirm verfolgt.

    In der ARD wäre eine Verdoppelung der Quote zumindest denkbar. „Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht“ etwa, das im jährlichen Wechsel in ARD und ZDF am Faschingsfreitag zu sehen ist, verfolgten 2015 im Ersten 6,37 Millionen TV-Zuschauer.

    In dieser Liga sieht sich der Fastnacht Verband mit seinem Programm aus beliebten Künstlern wie Michl Müller, Bauchredner Sebastian Reich oder der Altneihauser Feierwehrkapell'n. „Wir sollten über einen Wechsel nachdenken und ihn intensiv diskutieren“, sagt Schlereth.

    Vertrag mit dem BR existiert

    Veranstalter der Sitzung in Veitshöchheim ist der Fastnacht Verband Franken über seine eigene Veranstaltungsgesellschaft, der Schlereth ebenfalls vorsteht. Mit dem BR existiert ein Vertrag über die Ausstrahlung.

    Der Wechsel nun wäre eine aufsehenerregende Wendung. Zwar gab es vor Jahren mal nach einem Disput mit dem BR über die finanzielle Ausstattung der Sendung einen zarten Flirt des Verbandes mit dem ZDF, auch hatten ARD-Verantwortliche schon einmal ihr Interesse an dem Quotenbringer bekundet, konkret aber wurden die Verhandlungen nie. Das könnte sich nun ändern.

    Die Suche nach dem Kick

    „Vielleicht braucht man mal einen Kick“, sagt Bernhard Schlereth. So ein Sprung ins Hauptprogramm „könnte alle Beteiligten noch mal pushen“.

    Im nächsten Jahr wird der fränkische Klassiker 30 Jahre alt, und, so scheint es, der Präsident befürchtet einen Stillstand. Er spricht von Selbstverständlichkeiten und Regularien, die Einzug gehalten hätten.

    Vorteil eines Wechsels wäre, „dass wir in der ARD bundesweit im Fokus und bei allen Anbietern zu sehen wären“, sagt Schlereth, der allerdings auch Hürden sieht. „Fastnacht in Franken“ im Ersten müsste deutlich später als bislang beginnen, weil die ARD um 20 Uhr die Tagesschau sendet.

    Das könnte allerdings auch beim BR künftig zum Problem werden, weil es Pläne gibt, die Hauptnachrichten der Sendermutter ARD auch im BR zu übertragen – wie es die meisten Dritten Programme bereits tun. Zudem liegen Schlereth die Sendungen mit dem Narrennachwuchs am Herzen, „da müssten wir diskutieren, was noch möglich wäre“.

    In seine Zukunftsplanungen für den Verband schließt Schlereth auch seine Person mit ein: Bei der nächsten Jahreshauptversammlung im Herbst 2018 wird der Präsident, der seit 2003 im Amt ist und davor sechs Jahre Schatzmeister war, nicht mehr kandidieren.

    Zu viel Arbeit

    „Durchschnittlich 40 Wochenstunden für den Verband zu arbeiten, das geht auf Dauer nicht mehr.“ Deshalb habe er sich zum Rückzug entschlossen. Den Verband sieht er gut aufgestellt: Die Geschäftsstelle ist mittlerweile hauptamtlich besetzt, das Museum in Kitzingen läuft gut und der Fastnachtstourismus nach Franken funktioniert mittlerweile ganzjährig.

    Als Kandidaten für seine Nachfolge schlägt Schlereth seinen Stellvertreter Marco Anderlik aus Weidach bei Coburg vor. Die Entscheidung fällt dann auf der Hauptversammlung 2018, zu der jeder der über 300 Mitgliedsvereine zwei stimmberechtigte Delegierte schicken darf. Ob Schlereth als Vorsitzender der Veranstaltungsgesellschaft des FVF weitermachen wird, will er zu gegebener Zeit entscheiden.

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