Die Heckenwirtschaft wurde komplett umgebaut. In „Hesslers Weinstube“ gibt es jetzt 60 Sitzplätze. Neu gestaltet wurden auch der Eingangsbereich mit Stehplätzen zur Verkostung und der Thekenbereich. Dazu kommt eine neue Gaststätten-Küche. Die WC-Anlage wurde im Hof installiert. Noch heuer in Angriff nehmen will Cornelia Hessler den Bau eines Verkaufsraumes mit Probierstube und bestuhlter Terrasse.
Die Jungwinzerin, die nach einer Weinküferlehre bei der LWG Veitshöchheim im Jahr 2000 auch den Abschluss als staatlich geprüfte Technikerin für Weinbau und Kellerwirtschaft meisterte, will auch nach dem Umbau den Charakter der Heckenwirtschaft beibehalten, jedoch künftig öfters als wie bisher 14 Tage im Quartal öffnen. Inzwischen hat man die Gaststättenkonzession und ist hinsichtlich Öffnungszeiten, Speisenangebot und der Zahl von Sitzplätzen nicht mehr beschränkt. So kann man nun ganzjährig Busgruppen bewirten und Weinproben veranstalten.
Angeboten werden wie bisher auch weiter zum Wein passende Gerichte wie den Bratwurst-Taler und Hausmacherwurst aus eigener Schlachtung. Besonderheit des Hauses ist derzeit ein Cuvée-Rotwein aus den Sorten Portugieser, Domina und Blauburgunder, in der Lage Veitshöchheimer Wölflein geerntet und im Holzfass ein Jahr gereift.
Neben ihrer täglichen Arbeit hat Cornelia Hessler mit ihrer zweijährigen Tochter Katharina-Marie und dem einen Monat alten Sohn Michael bereits alle Hände voll zu tun. So ist sie froh, dass sie von ihrer inzwischen 81-jährigen Oma Rosa, Mutter Waltraud und ihrem Lebensgefährten Frank Hamburger tatkräftig unterstützt wird.
Zweites Standbein
Rosa Hessler hatte sich zusammen mit ihrem Mann Johann 1954 am Eingang zur Gartensiedlung in der Wolfstalstraße 1 niedergelassen, nach dem der alte Bauernhof im Ortsteil Schleehof der Kaserne weichen musste. Neben der Bewirtschaftung von 60 Morgen Ackerflächen sowie der Aufzucht von Schweinen und Rindern schaffte sich das Ehepaar Ende der 50er Jahre mit dem Weinbau ein zweites Standbein. 1959 konnte der erste Wein geerntet werden seit 1960 sind die Hesslers vor allem durch ihre Heckenwirtschaft ein Begriff.
Durch den laufenden Zukauf von Flächen umfasst das Weingut mittlerweile eine Anbaufläche von sechs Hektar in den örtlichen Lagen „Wölflein“, „Sonnenschein“ und „Ravensburg“ sowie „Wagenwand“ in Thüngersheim und „Benediktusberg“ in Retzbach.
Im Lauf der Jahre heimsten die Hesslers für ihre Scheurebe-, Silvaner-, Müller-Thurgau-, Bacchus- und Riesling-Weißweine sowie die Domina- und Portugieser-Rotweine zahlreiche Goldprämierungen ein. 1991 gab es für ihren Rotwein einen Staatsehrenpreis und 2002 wurde er Portugieser von der Zeitschrift „Vinum“ als bester Rotwein Deutschlands ausgezeichnet.
Geschätzt ob seiner edlen Tropfen und Gastlichkeit zog das Weingut in den vergangenen Jahren häufig auch Volksmusikstars wie Stefanie Hertel, Willi Seitz, Angela Wiedl oder Margitta und ihre Töchter an.
Die Weinstube ist bis einschließlich 15. Februar geöffnet.