In einem gemeinsamen Kraftakt haben letzte Woche die zwei großen Weinbergsgruppen "Würzburg" und "Iphofen" des Juliusspital Weinguts unter Führung der beiden verantwortlichen Weinbergsmeister, Peter Rudloff und Thomas Hufnagel, die Trauben vor der prächtigen Kulisse der stiftungseigenen Vogelsburg an der Mainschleife gesichert. Die 45 Lesehelfer waren sichtlich erleichtert, das letzte Lesegut – es war Silvaner aus der Lage Escherndorfer Fürstenberg – ins Kelterhaus in Würzburg einzufahren.
Vorausgegangen war im Juliusspital, das sich mit 180 Hektar Betriebsfläche auch als größtes Silvaner-Weingut der Welt bezeichnen darf, eine Weinlese in Rekordzeit. In nur drei Wochen und bei nicht immer stabilen Wetterverhältnissen war eine ausgeklügelte Lesestrategie für die Weinberge von Bürgstadt in Churfranken bis nach Iphofen am Schwanberg die Grundlage für diese Turbo-Lese. Die Hauptlese startete am 5. September mit einem Team aus 74 Erntehelfern in den Escherndorfer Lump und Würzburger Abtsleite Weinbergen des Juliusspital Weinguts. Das "Team J" im Kelterhaus und Gärkeller arbeitete in drei Arbeitsschichten pro Tag, um die anfallenden Erntemengen auch rasch zu verarbeiten.
Bemerkenswert waren die erstaunlich guten Erträge trotz Trockenheit und Hitze. Weingutsleiter Horst Kolesch: "Das reicht zwar noch nicht für eine erforderliche Kundenversorgung mit den begehrten Bocksbeuteln, ist aber in der Erntemenge nur ein blaues Auge nach diesem Dürre-Sommer." Die abgekühlte Septemberwitterung sicherte eine ausgezeichnete Qualität der Trauben. Die fleißigen Lese-Hände hatten so gut wie keine Fäulenester auszusondern.
Chef-Oenologe des Juliusspital Weinguts, Nic Frauer, prognostiziert für den 2022-er Jahrgang rebsortentypische Weine mit satter Frucht und moderatem Alkohol "und definitiv jede Menge Trinkspaß und Geschmeidigkeit am Gaumen".
Es sei einfach faszinierend und erstaunlich, wozu die Rebe nach Monaten extremer Hitze imstande ist, wenn sie perfekt gepflegt wurde, zeigt sich Vertriebsleiterin, Tanja Strätz, beeindruckt und dankbar für die tolle Arbeit der Weinberg-Teams in diesem anspruchsvollen Jahr.
Von: Maria Sippel (Leitung Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, Stiftung Juliusspital Würzburg)