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SOMMERHAUSEN: Weinmachen ist bei Steinmanns Familiensache

SOMMERHAUSEN

Weinmachen ist bei Steinmanns Familiensache

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    Am Pastoriushaus: Landwirtschaftsminister Helmut Brunner mit seiner Frau Diana, die Fränkische Weinkönigin Christina Schneider (Mitte), ihre Vorgängerin Kristin Langmann (links) und die Sommerhäuser Weinprinzessin Lisa Götz (rechts) gratulieren Winzer Artur Steinmann.
    Am Pastoriushaus: Landwirtschaftsminister Helmut Brunner mit seiner Frau Diana, die Fränkische Weinkönigin Christina Schneider (Mitte), ihre Vorgängerin Kristin Langmann (links) und die Sommerhäuser Weinprinzessin Lisa Götz (rechts) gratulieren Winzer Artur Steinmann. Foto: Foto: Herbert Kriener

    100 Jahre Weingut im Pastoriushaus: Der Sommerhäuser Winzer und Präsident der Fränkischen Weinbauverbandes, Artur Steinmann, empfing mit seiner Familie zum großen Jubiläum viele Ehrengäste, Winzerfreunde und Kunden aus ganz Deutschland am historischen Hof Am Plan im Herzen von Sommerhausen.

    Zum Gratulieren gekommen waren Landwirtschaftsminister Helmut Brunner mit seiner Frau Diana, die Fränkische Weinkönigin Christina Schneider und ihre Vorgängerin Kristin Langmann, natürlich auch die Sommerhäuser Weinprinzessin Lisa Götz, Landrat Eberhard Nuss, der CSU-Landtagsabgeordnete Manfred Ländner und viele andere.

    Eine Bürgermeisterfamilie

    Gefeiert wurde im Rathaus. Zu dem aufwändig restaurierten und vor kurzem wiedereröffneten historischen Gebäude hat die Familie Steinmann eine besondere Beziehung: Artur Steinmanns Großvater und Vater waren hier Bürgermeister, sein Bruder Fritz Steinmann ist es jetzt. Er begrüßte die Gäste im stilvoll hergerichteten Ratssaal, wo es zum Festmenü ausgewählte Steinmann-Weine und Reden gab.

    Durchs Programm führte wie gewohnt charmant die frühere Fränkische Weinkönigin Kristin Langmann, die Weine des festlichen Abends präsentierte Hermann Mengler, Wein-Fachberater des Bezirks und ein wichtiger Wegbegleiter des neuen Frankenweins.

    Was es mit dem Namen Pastoriushaus auf sich hat, bebilderte Werner Mündlein. Der Sommerhäuser ist Dozent für Wein- und Genusskultur, ein wichtiges Puzzleteil im Weintourismus, der unter Präsident Steinmann in den letzten Jahren mit großen Erfolgen gefördert wurde. In Steinmanns Haus Am Plan wurde Franz Daniel Pastorius geboren. Er wurde Anwalt und überzeugte 13 Landsmänner, mit ihm 1683 nach Amerika überzusiedeln und eine neue Existenz aufzubauen. Pastorius gilt als erster deutscher Auswanderer in Amerika. In Pennsylvania gründete er die erste deutsche Niederlassung namens Germantown. Er machte sich einen Namen, als er eine Petition gegen die Sklaverei verfasste. Im Fries des Capitols ist er verewigt, wie er mit Indianern verhandelt.

    Wie die Familie ins Pastoriushaus kam, schilderte der Hausherr. Sein Großvater Karl Steinmann war 1916 verletzt aus dem Ersten Weltkrieg gekommen. Er wollte der Familie eine neue Existenz schaffen, kaufte das 1619 errichtete Haus für 6500 Mark und baute es als Herzstück seiner Landwirtschaft mit Schnapsbrennerei aus. Er begann auch mit dem Weinbau, dessen Fläche in Franken durch den Krieg von 6000 Hektar auf weniger als die Hälfte geschrumpft war. So gab es bald auch eine Heckenwirtschaft im Haus. Die alten Bänke von damals haben die Zeiten überlebt und stehen heute noch im Hof.

    Steinmanns Vater Karl hat den Zweiten Weltkrieg mitgemacht. Er wurde verwundet, kam in Kriegsgefangenschaft, floh. Zuhause stieg er in die Landwirtschaft ein, die damals Schwerstarbeit war. Stück um Stück hat er die Weinbergsflächen erweitert. Von 1972 bis 1990 war er Bürgermeister, hat die Flurbereinigung durchgesetzt und gegen starke Widerstände aus der Bevölkerung auch die Umgehungsstraße. Der Altort bekam dafür sein historisches Pflaster.

    1982 ist Artur Steinmann, gelernter Brauer, mit seiner Frau Elfriede in der Betrieb eingestiegen, hat 1984 seinen Winzermeister gemacht. 1990 wurde ihm der Weinbaubetrieb überschrieben. Während der zweijährigen Renovierung hat er mit seiner Familie „im Dreck gelebt“. 1999 kam zum Pastoriushaus ein neues Tagungshotels dazu, um das sich vor allem seine Frau kümmert.

    Neue Vinothek angegliedert

    2014 wurde dem Hof die neue Vinothek „für die nächste Generation“ angegliedert. Dass es weitergeht, davon ist Steinmann überzeugt, wobei er hier besonders und mit einer Magnumflasche Jubiläumssekt seinen treuen Mitarbeitern dankte.

    Das beste aber ist für Artur Steinmann, „wenn man eine schöne Familie und eine tolle Frau an der Seite hat“. Seine Tochter Steffi, die in der Vermarktung des Weinbetriebes arbeitet, hat ihn eben ein zweites Enkelkind geschenkt. Zu Steinmann Glück gehören auch Tochter Anna und sein Sohn Lukas.

    Zum Jubiläum gratulierten in besonderer Weise die Winzer der Gruppe Frank&Frei, deren Antreiber und Geschäftsführer Artur Steinmann seit 1996 ist. Die „jungen Wilden“ entwickelten sich mit ihrem Streben nach Qualität und ihrem neuen Müller-Thurgau zu einer Antriebskraft für den Aufschwung des Frankenweins. Sandra Knoll als Marketingfrau der Gruppe, Michael Fröhlich als Qualitätsmanager und Hermann Mengler als Ideengeber und Wegbegleiter dankten dem „Motor“ Steinmann mit einer Magnumflasche M-TH-Sekt für seine antreibende und seine verbindende Kraft.

    Nach dem Kalbssteak an grünem Spargel gab es die Rede von Landwirtschaftsminister Brunner. Es gefalle ihm in Franken, weil man hier nicht nur nach Zuschuss rufe, sondern auch selbst Initiative ergreift. Stellvertretend gratuliert er Steinmann, der seit 2009 Präsident des Fränkischen Weinbauverbandes ist, für den Aufschwung der ganzen Weinregion. „Auch wenn wir nicht die größten sind, können wir doch bei der Qualität überall mithalten.“

    Brunner würdigte Steinmanns Mut, immer wieder neues anzupacken. „Sie haben den Mehrwert erkannt, was Wein für die Region bedeuten kann.“ Weintourismus sei heute ein bedeutender Beitrag für die Vitalität der gesamten Region. Der Minister beschrieb Steinmann als eine „ideale Cuvée, ein Wein mit nachhaltiger Wirkung und angenehm im Nachgeschmack“.

    Brunner dankte Steinmann aber auch für seinen Einsatz um das Gemeinwohl. So engagiere er sich seit 1995, seit der Geburt seines Sohn Lukas, für die Christiane Herzog-Stiftung, die Forschung und Hilfe für Mukoviszidose-Kranke fördert.

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