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Würzburg: Welche Würzburger von etablierten Parteien enttäuscht sind

Würzburg

Welche Würzburger von etablierten Parteien enttäuscht sind

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    Schnell waren die Grünen in Würzburg: Bereits am Montagmorgen waren die Wahlplakate wie hier in der Augustinerstraße mit dem Ergebnis der Europawahl aktualisiert. 
    Schnell waren die Grünen in Würzburg: Bereits am Montagmorgen waren die Wahlplakate wie hier in der Augustinerstraße mit dem Ergebnis der Europawahl aktualisiert.  Foto: Thomas Obermeier

    Die 13 Würzburger Stadtteile unterscheiden sich auch bei derEuropawahl deutlich. Neben neuen grünen gibt es weiter konservative Hochburgen. Und Stadtteile, in denen die Nichtwähler die stärkste Fraktion sind.          

    Wo legte die CSU zu?

    Von rund 100 000 Wahlbereichtigten machten am Sonntag 29 Prozent ihr Kreuzchen bei den Christsozialen. Bei der Europawahl 2014 waren es 31 Prozent, genauso viel wie bei der Landtagswahl im Oktober2018. Deutlich über diesem Durchschnitt liegt die traditionelle CSU-Hochburg Lindleinsmühle: 38,6  Prozent. Stärkste Partei ist die CSU auch in sechs anderen Stadtteilen, beispielsweise am Heuchelhof, Heidingsfeld und Lengfeld (36,2, 36,4 und 36,6 Prozent).

    Allerdings sind das kleinere Stadtteile mit teils schwacher Wahlbeteiligung - zwischen 1500 und knapp 5000 Menschen haben jeweils dort ihre Stimme abgegeben. In den großen Stadtteilen Frauenland, Sanderau und Altstadt mit hoher Wahlbeteiligung (durchschnittlich jeweils knapp 10 000 Wähler) haben überall die Grünen die Nase vorne.           

    Wo ist die Afd-Hochburg? 

    3745 Würzburger wählten am Sonntag die Afd. Die meisten davon leben im Frauenland (474 Stimmen). Im Verhältnis zu den anderen Parteien hat die Afd am Heuchelhof mit 12,8 Prozent am besten abgeschnitten. Auch in der Lindleinsmühle (10,8 Prozent) und in Rottenbauer (11,1 Prozent) ist das Afd-Ergebnis zweistellig. Im Vergleich mit der Landtagswahl haben die Blauen in Würzburg mit 6,0 ein knappes Prozent verloren.       

    Wo wohnen die Nichtwähler?

    Nur knapp jeder zweite Wahlberechtigte gab in der Zellerau seine Stimme ab (57 Prozent). Noch weniger waren es am Heuchelhof (44,5 Prozent) und in der Lindleinsmühle (45,5 Prozent). Wenn man Nichtwählen als Protest interpretiert und die Wahl der Afd ebenso, dann könnte man aus der Statistik schließen, dass in diesen beiden Stadtteilen besonders viele Würzburger leben, die mit der Politik der etablierten Parteien unzufrieden sind. 

    Im Vergleich zur Europawahl 2014 ging der Anteil der Nichtwähler deutlich zurück: Während damals 58,2 Prozent der Würzburger nicht wählten, waren es dieses Mal nur 36,7 Prozent. Mit einer Wahlbeteiligung von 63,3 Prozent liegt Würzburg deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt (61,5 Prozent).      

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    Zu verdanken ist das besonders den Bewohnern von Frauenland und Altstadt, wo 70,6 beziehungsweise 68,2 Prozent zum Wählen gingen. Im kleinen Stadtteil Steinbachtal waren sogar knapp 75 Prozent beim Wählen - ein für eine Europawahl sensationeller Wert. Bei der Bundestagswahl lag die Beteiligung zuletzt bei 80 Prozent.     

    Warum sind die Grünen so stark?

    Mit 31,2 Prozent haben die Grünen in Würzburg die CSU überholt. Eine Entwicklung mit Ansage: Bei der Landtagwahl holten die Grünen zum ersten Mal knapp die meisten Erststimmen, aber bei den Zweitstimmen lagen die Christsozialen im Wahlkreis Würzburg - mit Gerbrunn und Rottendorf -  noch knapp 1,5 Prozent vor den Grünen. Vorher war der Vorsprung der CSU vor den Grünen deutlich:  neun Prozent bei der Bundestagswahl 2017 und elf bei der Europawahl 2014.

    Ihre größten Erfolge erzielten die Grünen am Sonntag in der Altstadt (38 Prozent), in Grombühl (37 Prozent) und in der Sanderau (36,3 Prozent) - wo viele Studenten leben. Aber auch im zweitgrößten Stadtteil Frauenland (33,4 Prozent) und in der Zellerau (33,3) sind sie stärkste Partei geworden. 2014 gelang ihnen das nur in einem Stadtteil, in Grombühl überholten sie bei der Europawahl damals mit 25 Prozent erstmals die CSU. Dieses Mal haben in allen 13 Stadtteilen - außer der Lindleinsmühle - über 20 Prozent Grün gewählt.

    25,6 Prozent zum Beispiel in der Dürrbachau und 28,3 im Steinbachtal - alleine mit den Stimmen von Studenten sind diese Zuwächse nicht zu erklären.         

    Wo schnitt die SPD gut ab?

    23 Prozent der Würzburger wählten 2014 die SPD, bei dieser Europawahl waren es 10,4 Prozent. Am besten schnitten die Roten in der Lindleinsmühle ab: 14,2 Prozent der Wahlberechtigten wählten hier sozialdemokratisch, bei der Landtagswahl waren es weniger. Insgesamt gaben 6511 Würzburger ihre Stimme der SPD.

    Wo waren die kleinen Parteien erfolgreich? 

    Die Linke holte ihre meisten Stimmen in der Zellerau und in Grombühl (6,8 und 5,9 Prozent). FDP-Hochburgen sind Altstadt und Steinbachtal (5,6 und 6,4 Prozent), die der Freien Wähler Rottenbauer und Versbach (3,8 und 3,4 Prozent) und die ÖDP punktete in Grombühl (2,8 Prozent). 

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