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Sanderau: Welturaufführung im  Chambinzky: Ausflug ins himmlische Durcheinander

Sanderau

Welturaufführung im  Chambinzky: Ausflug ins himmlische Durcheinander

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    Fantasie-Dramödie "Christos' Himmelfahrt" (von links): Nils Klinke, Matthias Hahn und  Michael Schwemmer bei der Welturaufführung im Theater Chambinzky.
    Fantasie-Dramödie "Christos' Himmelfahrt" (von links): Nils Klinke, Matthias Hahn und  Michael Schwemmer bei der Welturaufführung im Theater Chambinzky. Foto: Oliver Mack 

    Mit einem besonderen "Geschenk" zur Weihnachtszeit wartet das Theater Chambinzky auf: Welturaufführung der Fantasie-Dramödie "Christos‘ Himmelfahrt". Im intimen Rahmen des KuZu im Souterrain des Hauses erlebt das Premierenpublikum einen turbulenten Ausflug in ein unglaubliches himmlisches Durcheinander.

    Der Würzburger Autor Matthias Hahn hat seinen mit gleichem Titel vor elf Jahren erschienenen Science-Fiction-Krimi, dessen Handlung im Jahre 2088 angesiedelt ist, für die Bühnenfassung erheblich verschlankt. Dabei hat er irdische Komponenten wie den Bezug zu Würzburg und dem dort florierenden Alkoholschmuggel "geopfert" und sich aufs Außerirdische konzentriert.

    Christos Mandrakos, die Titelfigur, hängt am Kreuz und fühlt sich weniger "gesalbt" als vielmehr "angeschmiert". Denn die Reise ins All gestaltet sich wesentlich aufregender und bedrohlicher als es sich der junge, lebensunerfahrene Programmierer erträumt hat.

    Im ruckeligen Himmelslift

    Er saust also im ruckeligen Himmelslift "Big Elevator" mit 240 Stundenkilometer nach oben, wobei er unter sich den "Eispanzer der Tropen" und die Menschen in ihren "mobilen Käfigen aus Blech" erblickt. 400 Kilometer über dem blauen Planeten landet er in der Nähe eines riesigen Wohn-Resorts, dem "Himmel". Hier werden Alte und Gebrechliche, Dahinvegetierende und Halbtote mit allem Komfort versorgt – wenn sie es sich finanziell leisten können: Wer behauptet schon, dass es im "Himmel" gerecht zugeht?

    Für Ordnung im Reich der Entrückten sollen neun Arten von Engeln sorgen. Aber da ist einiges in Schieflage geraten und das soll Christos mit Hilfe zweier erfahrener Himmelstechniker geraderichten. Im nüchtern-funktionalen Bühnenbild ((Ulrike Schäfer und Andreas Zehnder) hat Regisseur Hahn ein Spiel in Szene gesetzt, das der Kombinationsgabe und Fantasie der Zuschauenden einiges abverlangt.

    Acht verschiedene Erzählstimmen

    Hervorragend funktioniert das Ineinandergreifen von Licht und Ton (Alexander Weigand) und die Zuschaltung acht verschiedener Erzählstimmen aus dem Off. Die vier Akteure beeindrucken mit schauspielerischem Engagement und Einfühlungsvermögen. Nils Klinke (Christos) zeigt sich als ängstlich-zögerlicher Eleve, naiv und neugierig, jeder wechselnden Situation angepasst. Matthias Hahn überzeugt als vorsichtiger Techniker Pjotr wie auch als von Allmachtsfantasien getriebener Worthy. Eine große Nummer gelingt Michael Schwemmer als kumpelhafter Pavel, schelmisches Schlitzohr und agiler Antreiber. Wort- und schlagkräftig behauptet sich Sara Zumhasch als Kommissarin Emma Lund.

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