Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Wenn die Harfe wie eine Gitarre rockt

Stadt Würzburg

Wenn die Harfe wie eine Gitarre rockt

    • |
    • |

    würzburg (Rö) Harfe, Geige, Gitarre und gelegentlich ein Klavier - für ein Rockkonzert eine ungewöhnliche Instrumentierung. Franz Benton und seine beiden exzellenten Begleiter Kiko Pedrozzo und Sebastian Fischer wagten dieses Experiment - und gewannen, denn alle drei sind hervorragende Musiker und Benton dazu ein ebenso ausdrucksstarker wie charismatischer Sänger.

    Bis auf den letzten Platz besetzt war am Allerheiligen-Abend das Bockshorn im Kulturspeicher, wo Benton erstmals gastierte und seine neue Heimat für seine Würzburg-Gastspiele gefunden zu haben glaubt. Vom ersten Ton an wickelten er und seine Musiker das Publikum mit melodischen Kompositionen um den Finger. Abseits von glatter Pop-Eingängigkeit gelingt es dem Münchner, Songs zu schaffen, die ins Ohr gehen, ohne dabei eintönig zu sein. In der Tradition amerikanischer Songwriter erzählt Benton Geschichten aus dem Leben. Die handeln dann von einem Mädchen, das aus einer Heilanstalt entlaufen ist ("Crazy"), bis hin zur rührenden Ballade über seine inzwischen erwachsene Tochter ("She's Mine).

    Benton und Band treffen dabei stets den richtigen Ton. Kiko Pedrozzos Harfe umschmeichelt die Stimme des Sängers oder rockt auch mal los wie eine Gitarre. Sebastian Fischers Geige weint und swingt und Benton selbst benutzt seine Stimme manchmal so ausdrucksstark extensiv, dass man um seine Stimmbänder fürchten muss. Die halten aber das dreistündige Konzert problemlos durch, im Gegensatz zu diversen Gitarrensaiten, die Benton an diesem Abend zerfetzt. Das tut der guten Laune aber keinen Abbruch. Im Gegenteil. Das Publikum lässt sich von der Spielfreude auf der Bühne mitreißen und bildet einen stimmkräftigen Chor zu den Refrains.

    Benton schickt das Publikum durch ein vielseitiges Wechselbad der Gefühle, das von kammermusikalischer Präzision über gefühlvolle Balladen bis zu dynamischen Rocksongs reicht. Langeweile ist da ausgeschlossen. Bleibt zu hoffen, dass sich Bentons Wunsch erfüllt und er im nächsten Jahr mit neuer Band wieder im Bockshorn spielen kann.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden