"Ich habe geschluckt" und "Ich kriegte eine Schnappatmung" bekundeten zwei Gemeinderatsmitglieder, als sie die vom Planungsbüro Architekten Grellmann, Kriebel, Teichmann und Partner aktualisierte Kostenberechnung für die Generalsanierung der Eichendorffschule mit Gesamtkosten von nun 49,1 Millionen Euro vernahmen. Als der Gemeinderat im Oktober 2022 das Gesamtkonzept für die Generalsanierung in sechs Bauabschnitten in zehn Jahren genehmigte, lag die Kostenschätzung noch bei 30 Millionen.
Die Vorentwurfsplanung für das neue "Haus der Kinderbetreuung" als ersten Bauabschnitt lag bei 12,8 Millionen. Enthalten war im Plan auch ein Parkdeck mit 39 Stellplätzen auf zwei Ebenen mit zwei Ein- und Ausfahrten, für das die Architekten nun Kosten von 1,8 Millionen Euro zusätzlich zu den Hortbaukosten von 14,4 Millionen Euro ansetzten. Nachdem mit dem Neubau mit elf Horträumen für 280 Kinder, drei Räumen zur Mittagsbetreuung für 60 Kinder und einem großen Speisesaal im Frühjahr 2024 begonnen werden soll, war es für den Bürgermeister an der Zeit, den Gemeinderat über die auf 49,1 Millionen Euro aktualisierten Gesamtkosten der Baumaßnahme zu informieren.
Sechs Bauabschnitte bis 2033
Die Kosten und Bauabschnitten gliedern sich auf in den ersten Bauabschnitt (2023 bis 2025) mit dem Neubau des Horts für 14,4 Millionen Euro und Neubau des Parkdeck für 1,8 Millionen. Der zweite Bauabschnitt (2025 bis 2027) beinhaltet die Grundschule im Haus III für 10,8 Millionen Euro. Im dritten Bauabschnitt (2027 bis 2028) sind Musikschule und Turnhalle im Haus V für 2,3 Millionen Euro angesetzt. Im vierten Bauabschnitt (2028 bis 2030) steht die Mittelschule im Haus II für 7,7 Millionen Euro auf dem Programm. Der vierte Bauabschnitt (2030 bis 2032) sieht die Mittelschule im Haus I für 6,3 Millionen vor. Der sechse Bauabschnitt (2032 bis 2033) mit Mittelschule und Hausmeisterwohnung im Haus IV für 5,8 Millionen Euro bildet den Abschluss.
Die Musikschule erhält im Bereich des bisherigen Hortes unter der Turnhalle ein eigenes Domizil. So entsteht eine eindeutige Zuordnung, wobei die Schulen in den freiwerdenden Räumen ihren Bedarf decken können.
Einvernehmlich bestand im Gremium die Meinung, dass dies eine Pflichtaufgabe der Gemeinde und eine Investition in die Zukunft ist. Die Kosten für das Parkdeck in Höhe von etwa 1,8 Millionen Euro könnten so laut Götz eventuell eingespart werden. Er stehe mit der Landkreisverwaltung in konstruktiven Verhandlungen, um nach der Verlagerung der Rupert-Egenberger-Zweigstelle nach Rimpar deren bisherigen Parkplatz nutzen zu können.
Staatliche Förderung für den Hort
Für den Hortneubau (14,4 Millionen Euro) kann die Gemeinde vom Freistaat Bayern nach dem Finanzausgleichsgesetz 5,5 Millionen Euro und aus dem Landesförderprogramm "Ganztagsausbau" 1,2 Millionen Euro erwarten, sodass die Gemeinde noch Eigenmittel von 7,6 Millionen Euro aufbringen muss, davon 3,4 Millionen Euro durch ein Darlehen.
Zu den Kosten für die Bauabschnitte zwei bis sechs in Höhe von derzeit 32,9 Millionen Euro rechnet Kämmerer Erich Müller mit 13,3 Millionen Euro staatlichen Zuwendungen. In der Sitzung bewilligte der Gemeinderat den Abschluss eines Bausparvertrages zur Zinssicherung über 8 Millionen Euro einschließlich Bauspardarlehen. Die restlichen Eigenmittel von 11,6 Millionen Euro muss der Kämmerer in den Haushaltsjahren 2027 bis 2035 aus dem laufenden Haushalt erwirtschaften.
Als zwingend notwendig sieht es Bürgermeister Götz an, auch einen ausreichenden Finanzspielraum für andere dringend notwendige Maßnahmen zu erhalten. Zu diesem Zweck könne der zunächst bis 2033 terminierte Bauzeitplan je nach Vorhandensein der Finanzmittel entsprechend angepasst werden. So nahm denn auch der Gemeinderat einstimmig ohne Differenzen die Finanzplanung und die Gesamtkostenaufstellung zur Kenntnis.
