Mit der Übergabe einer Unterschriftenliste an den stellvertretenden Landrat Eberhard Nuß unterstrichen Bürgermeister Bernhard Rhein und seine Gemeinderatsmitglieder ihre Ablehnung des Konzeptes des Kommunalunternehmens des Landkreises (KU), das die Schließung von Wertstoffhöfen vorsieht.
Die knapp 600 Unterschriften verdeutlichen nach den Worten von Rhein, dass sich auch eine breite Basis der Bürger vehement gegen eine beabsichtigte Schließung oder Ausdünnung der Wertstoffhöfe wendet.
Auf dem Wertstoffhofgelände, auf dem am Samstagmorgen reger Betrieb herrschte, setzte sich Eberhard Nuß mit den Einwänden der Gaukönigshöfer auseinander.
Zentrale Grüngut-Sammelstelle
Wie Bernhard Rhein ausführte, legte vor einigen Wochen KU-Geschäftsführer Dr. Alexander Schraml dem Gemeinderat die Planung dar. Demnach will das KU in Gaukönigshofen eine zentrale Grüngutsammelstelle einzurichten, in die ein zusätzlicher Bauschuttcontainer integriert werden soll.
Nach Meinung der Ratsmitglieder bringt eine Grüngutsammelstelle, die auch von umliegenden Gemeinden angefahren und genutzt wird, zusätzliche Verkehrs- und Emissionsbelastung mit sich bringt. Deshalb stellt sich das Gremium mehrheitlich gegen die Planung.
Wie die Diskussionsbeiträge von den Stellvertretern des Bürgermeisters Anton Hellmuth und Norbert Roth und Wolfgang Reifschneider deutlich werden ließen, stört die Gaukönigshöfer nicht zuletzt die Art und Weise, mit der der gut funktionierende Wertstoffhof einfach „platt gemacht wird.“
Gegen eine drastische Änderung von derzeit 37 auf geplante acht Wertstoffhöfe sprach sich auch Kreisratsmitglied und Bundestagsabgeordneter Paul Lehrieder aus.
Er erinnert daran, dass die Gemeinden mit den Einrichtungen in die auch der Landkreis viel Geld investiert hat, den Bürgern ein Service biete, den man nicht so rigoros und ökologisch wenig sinnvoll ändern sollte. Laut Eberhard Nuß, bei dem die Gaukönigshöfer offene Türen einrannten, entscheidet letztlich nicht der KU-Geschäftsführer, sondern der Kreistag über die Standorte und die Beschaffenheit der Wertstoffhöfe.
Die Gaukönigshöfer, die nicht zuletzt den, ihrer Meinung nach aufkommenden Mülltourismus scharf kritisieren, ließen eventuell über eine Grüngutsammelstelle mit sich reden. Allerdings unter der Voraussetzung, dass neben dem bereits zugesagten Bauschuttcontainer noch zusätzlich ein Sperrmüll- und ein Altholzcontainer bereitgestellt würde.
Unter diesen Voraussetzungen wäre, so Bernhard Rhein, die Gemeinde bereit, das Konzept der zentralen Grüngutsammelstelle mitzutragen und dies auf einem geeigneten Grundstück einzurichten.
Mit Bürgermeistern verhandeln
Nach den Worten des Landratsstellvertreters, der wiederholt darauf hinwies, dass bis zum 31. Dezember 2008 alle Wertstoffhöfe geöffnet bleiben, muss im Kreistag dann über das Konzept nachgedacht und dann mit den Bürgermeistern verhandelt werden.
Am Ende soll es, wie Eberhard Nuß am Ende der regen Debatte vor den Müllcontainern sagte „keinen Sieger und keinen Verlierer geben.“