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GIEBELSTADT: Wie aus Michael Gebhardt ein „besorgter Bürger“ wurde

GIEBELSTADT

Wie aus Michael Gebhardt ein „besorgter Bürger“ wurde

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    Michael Gebhardt aus Giebelstadt kandidiert bei der Landtagswahl für die AfD.
    Michael Gebhardt aus Giebelstadt kandidiert bei der Landtagswahl für die AfD. Foto: Foto: Claudia Schuhmann

    Sein Thema ist die Förderung des Mittelstands, sein Bestreben der Abbau bürokratischer Hürden für Unternehmer – warum kandidiert Michael Gebhardt dann für die AfD und nicht für CSU oder FDP? „Ich komme aus einer Unternehmerfamilie und war früher immer eher der CSU zugewandt“, sagt der 54-Jährige. Die AfD wurde seine politische Heimat, weil die konservativen Parteien seiner Meinung nach zu weit nach links drifteten. Wenn überhaupt, so würde er Franz-Josef Strauß als politisches Vorbild betrachten. Und: „Gerhard Schröder war auch ein guter Mann.“

    Michael Gebhardt ist freundlich und redegewandt und präsentiert seine politischen Ansichten unter Verzicht auf die mitunter kalkuliert wirkenden Provokationen anderer AfD-Politiker. Obwohl auch er keine Scheu vor Begriffen aus dem AfD-Vokabular wie „besorgter Bürger“ hat. So bezeichnet er sich selbst als „besorgten Bürger“, und seine Sorgen seien es gewesen, die ihn 2014 zur AfD brachten.

    Aus Sorge um den Euro zur AfD

    Gebhardt wuchs in Würzburg auf und zog 1995 nach Giebelstadt. Politik habe ihn schon immer interessiert, sagt er. Allerdings sei er vor seinem Eintritt in die AfD nie Mitglied einer Partei gewesen. Weil ihm schlicht die Zeit dafür fehlte. Der gelernte Einzelhandelskaufmann hat seit 30 Jahren eine Werbeagentur und ist außerdem in einem mittelständischen Unternehmen für die Verwaltung und den Betrieb gastronomischer Objekte tätig.

    Sorgen machten ihm die Entwicklung des Euro und die, wie er sagt, „EZB-Gelddruckmaschinenabteilung“. Sein Wunsch, dem Einhalt zu gebieten, führte ihn an verschiedene Stammtische der AfD. „Ich wollte mir erst mal die Leute da anschauen“, sagt er. Gefunden habe er dort keine Nazis, sondern ganz normale Menschen.

    Freundschaften sind kaputt gegangen

    Obwohl er eigentlich nie in die erste Reihe wollte, ist Gebhardt jetzt selbst in der AfD aktiv, gar Direktkandidat für den Stimmkreis Würzburg-Land. Um, so sagt er, der AfD ein Gesicht zu geben. Von manchen erfährt er Zustimmung, andere hingegen können seine Haltung nicht verstehen. „Da sind auch einige Freundschaften kaputt gegangen.“

    Flüchtlingspolitik sei nicht sein Schwerpunktthema, sagt Gebhardt. Auf Nachfrage positioniert er sich dann doch: „Wer aus einem Kriegsgebiet kommt oder verfolgt wird, hat selbstverständlich das Recht, bei uns Asyl zu suchen.“ Nicht in Deutschland haben möchte Gebhardt, wie er sagt, „Wirtschaftsflüchtlinge“. Und Migranten, die die hier geltenden Gesetze nicht einhielten.

    Angst um die Sicherheit von Frauen

    Dass Flüchtlinge auf offener Straße Frauen belästigten, will Gebhardt selbst schon gesehen haben. Auch da kommt in dem Giebelstadter, der eine Tochter hat, der„besorgte Bürger“ durch. Gerade für Frauen habe sich die Sicherheitssituation in Deutschland verschärft. Aber Ausschreitungen wie in Chemnitz, das, meint Gebhardt „geht gar nicht“.

    Und was würde er als Landtagsabgeordneter für den Landkreis Würzburg unternehmen? Michael Gebhardt muss kurz nachdenken. Auch hier natürlich den Mittelstand stärken, sagt er dann. Die kleineren Krankenhäuser erhalten und Anreize zur Niederlassung von Landärzten schaffen.

    Steckbrief Name: Michael Gebhardt Alter: 54 Beruf: Unternehmer Wohnort: Giebelstadt Familienstand: geschieden, eine Tochter Eintritt in die AfD: 2014

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