Man könnte es fast als historisch bezeichnen, was sich seit diesem Dienstag am Höchberger Hexenbruch ereignet. Gut eineinhalb Jahre nach Schließung des Lebensmittelnahversorgers im Derag-Gebäude, gibt es ab sofort wieder frisches Obst und Gemüse in der Ortsteilmitte mit seinen gut 4000 Einwohnern.
Die Rimparer Gärtnerei Reitzenstein, die seit 1. August jeden Freitag auch schon den Grünen Markt am Höchberger Marktplatz beschickt, bietet ihre Waren nun auch am Hexenbruch an. Wie Bastian Reitzenstein mitteilt, wird es immer am Dienstag von 13 bis 18 Uhr im Pfarrhof von St. Norbert im Seeweg frisches regional erzeugtes Gemüse und Obst geben.
Junge und ältere Einwohner kamen
Damit ist der lange Kampf von Gemeinderätin Susanne Cimander und weiterer Unterstützer endlich zu einem glücklichen Ende gekommen. Die Einwohner des Ortsteils sehnten sich schon lange nach einer Einkaufsmöglichkeit und strömten in Scharen auf den Pfarrhof, um sich mit frischem Gemüse einzudecken. Dabei war die Altersschicht, die zum Einkaufen kam, bunt gemischt.
Sowohl ältere Einwohner, als auch jüngere Menschen kamen gerne vorbei. Sie wollen auch wiederkommen, so die allgemeine Aussage. Vor allem die kundenfreundlichen Öffnungszeiten des Standes überzeugen. Denn jetzt können auch Berufstätige, die einen normalen Arbeitstag haben, von dem Angebot profitieren. Und sie können von Zuhause zum Einkaufen laufen und müssen nicht ins Auto steigen.
Kunden kommen mit eigenen Behältern
Das sei eine nachhaltige Sache, so Roswitha Dorobek vom Frauentreff St. Norbert, die mit ihren Kolleginnen in direkter Anbindung an den Verkaufsstand einen Infostand aufgebaut hatte. Im Rahmen der Aktionswoche des Katholischen Deutschen Frauenbundes: "für mich. für dich. fürs Klima" informierten sie über die Auswirkungen der Vermüllung unserer Umwelt.
Neben mehreren Infoschriften zur Müllvermeidung boten die Frauen auch einen Obstbeutel an, mit dem sie deutlich machen wollen, dass auch schon kleine Schritte, wie der Einsatz von Stoffbeuteln für den Einkauf von Obst und Gemüse statt Plastiktüten, einen Beitrag zur Vermeidung von Müll leisten können. Der Aufdruck: "Verantwortung tragen", ist dabei Programm.
Bastian Reitzenstein und seine Mitarbeiter füllen die Beutel gerne, so seine Aussage. Aber viele Kunden kommen zum Grünen Markt sowieso mit eigenen Behältnissen. Der gute alte Einkaufskorb ist wieder zurück. Dabei kann sich das Angebot der Gärtnerei Reitzenstein, die auch am Würzburger Marktplatz einen Verkaufsstand betreibt, sowie am Bauernmarkt auf dem Bürgerbräu-Gelände und weiteren Wochenmärkten vertreten ist, durchaus sehen lassen.
Firma Produziert mit nachhaltigen Methoden
Fast alles kommt aus dem eigenen Anbau, selbst Melonen oder Physalis sind mittlerweile kein Problem mehr. "Durch unsere Kooperation mit der ortsansässigen Biogasanlage ist es uns möglich unsere Gewächshäuser CO2-neutral zu heizen und um die Grundwasservorräte zu erhalten, bewässern wir unser Gemüse nur mit Regenwasser", so Reitzenstein zur Philosophie des Unternehmens.
Es werde fast gänzlich auf chemische Schädlingsbekämpfungsmittel verzichtet. Hierfür werde alte Techniken genutzt, die schon unsere Vorfahren als sinnvoll erachtet haben. Der Geschmack der Lebensmittel sei dadurch natürlich, finden die Kunden. Sie werden den Service am Hexenbruch auch weiter nutzen.
