US-Präsident Donald Trump stellt den Klimawandel in Frage, Union und SPD gehen im Sondierungspapier für die Regierungskoalition davon aus, dass die kurzfristigen Klimaschutzziele in Deutschland nicht mehr zu erreichen sind: „Das sind Signale, die wir sehr ernst nehmen müssen“, sagt Patrick Friedl, der Sprecher der Würzburger Klima-Allianz. Der Zusammenschluss von 15 Parteien und Organisationen aus Stadt und Landkreis veranstaltet am 17. März 2018 seinen zweiten regionalen Klimaschutz-Kongress.
Friedl: „Wir werden unsere Bemühungen noch erhöhen“
Die Signale aus den USA – dort denkt der Präsident öffentlich über einen Ausstieg aus dem Pariser Klima-Abkommen nach – und von den GroKo-Parteien bedeuten für die Klima-Allianz zusätzliche Motivation und Herausforderung zugleich. Denn wenn die für 2020 gesetzten Klimaschutzziele nicht erreicht werden, dann wird es für 2030 erst recht schwierig, betont Friedl: „Deshalb werden wir unsere Bemühungen erhöhen, um die Ziele für 2020 doch noch zu erreichen.
“ Dass das Thema Klimawandel und Klimaschutz in Würzburg und der Region von den Bürgern ernst genommen wird, zeigt unter anderem die mit über 150 Teilnehmern komplett ausgebuchte Premiere des Klimaschutz-Kongresses im vergangenen Jahr.
„Nur wenn wir hier vor Ort uns dafür einsetzen, kann auch der globale Klimaschutz erfolgreich sein“, sagt Friedl. Die Würzburger Klima-Allianz gibt es inzwischen seit gut zehn Jahren. Zu Beginn wurden anlässlich der internationalen Klima-Konferenzen Demonstrationen in der Stadt organisiert, nach dem Unfall im japanischen Atomkraftwerk Fukushima 2011 ein Energiewende-Kongress.
Im vergangenen Februar folgte dann der erste umfassende Kongress zum Klimaschutz: „Wir wollten das Thema in allen Einzelheiten behandeln und die verschiedenen Akteure aus der Stadt vernetzen“, so Friedl. Das hat gut funktioniert und wird deshalb fortgesetzt: „Jetzt wollen wir die Verantwortlichen aus Stadt und Landkreis zusammenbringen. Klimaschutz vor Ort kann nur funktionieren, wenn Stadt und Umland verstehen, dass sie das Thema gemeinsam denken müssen.“
Landrat Eberhard Nuß und Oberbürgermeister Christian Schuchardt haben frühzeitig zugesagt, den 2. Klimaschutzkongress Würzburg mit Grußworten zu eröffnen. Los geht es am 17. März um 10 Uhr im Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE Bayern) am Hubland. Nach einem Vortrag des Klimaforschers Heiko Paeth von der Uni Würzburg finden wie im vergangenen Jahr sechs thematische Workshops im ZAE und im nahe gelegenen Technologie- und Gründerzentrum statt.
Am Nachmittag gewährt ZAE-Bereichsleiter Hans-Peter Ebert den Teilnehmern einen ersten Einblick in die „Klimawelten“ der Landesgartenschau, die rund einen Monat nach dem Kongress eröffnet wird. Dort können sich die Besucher unter anderem erste Messergebnisse des Projekts „Klimaerlebnis Würzburg“ anschauen - an mehreren Stellen der Stadt wurden Mess-Stationen eingerichtet, um mehrere Jahre lang die Auswirkungen von Klimaveränderungen auf Stadtbäume zu erforschen.
Nach dem Ausflug auf das LGS-Gelände spricht Tilman Schenk von der Universität Wuppertal über die „Mobilitätswende als wichtige Säule zum Klimaschutz“, danach werden die Workshops fortgesetzt und bis 17 Uhr auch erste Ergebnisse präsentiert. In den einzelnen Arbeitsgruppen mit Experten aus der Region geht es um „zentrale Themen wie Verkehr und Bodenschutz, die nur gemeinsam funktionieren“, betont Patrick Friedl.
Ergebnisse des regionalen Kongresses von 2017 im Internet
Die Ergebnisse des Kongresses aus dem vergangenen Jahr, das komplette Programm für den 17. März und ein Anmelde-Formular ist im Internet unter „klima-allianz-wuerzburg.de“ zu finden.
Friedl empfiehlt eine frühzeitige Anmeldung, denn das Interesse an dem kostenfreien Kongress ist groß und die Teilnehmerzahl aus Platzgründen auf 150 beschränkt.
Die Organisatoren bieten in diesem Jahr auch eine Betreuung für Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren an - passend zum Thema wird für den Nachwuchs das „Klimobil“ der Jugend-Umweltstation Schonungen (www.kjg-haus.de) vor Ort sein.