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WÜRZBURG: Wie ein ganzes Haus verschwindet

WÜRZBURG

Wie ein ganzes Haus verschwindet

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    Christian Perleth lüftet als Zauberer ZaPPalloTT im magischen Mittmach-Theater am Neunerplatz das Geheimnis des qualmenden Koffers.
    Christian Perleth lüftet als Zauberer ZaPPalloTT im magischen Mittmach-Theater am Neunerplatz das Geheimnis des qualmenden Koffers. Foto: Foto: Pat Christ

    Mensch, das gibt?s doch nicht, der Platz ist leer! Da, wo sonst ZaPPaloTTs Haus stand, ragt nur noch eine einsame Haustüre aus dem Boden! Verrückt! Wohin kann denn ein ganzes Haus verschwunden sein? Mit Hilfe der Kinder geht Laber von Rhabarber, der beste Detektiv der ganzen Welt, dem mysteriösen Fall auf den Grund. Am Ende der umjubelten Premiere von „ZaPPaloTT und der Detektiv“ im Theater am Neunerplatz löst er damit seinen allerersten Kriminalfall.

    Eine komische Marke ist das, dieser Detektiv, im tiefsten Inneren scheint er davon überzeugt zu sein, dass es keinen besseren Schnüffler weit und breit gibt – und dann traut er sich nicht einmal, durch seine Lupe zu linsen! Denn: Alles erscheint dann plötzlich so schrecklich groß. Riesenhaft selbst eine Mücke. Na ja. So kommen wir auf jeden Fall nicht weiter. Ein Detektiv, der sich davor fürchtet, seine Lupe zu benutzen, ist ein verdammt schlechter Detektiv. Zum Glück helfen die Kinder, allen voran der kleine Julius. Der schwingt sich tapfer auf die Bühne und guckt durch das Vergrößerungsglas. Schau mal, das ist doch gar nicht schlimm!

    In seinem neuesten Mitmachstück zaubert Christian Perleth alias ZaPPaloTT zur Freude der Kinder und auch der Erwachsenen eine ziemlich tollpatschige Spürnase auf die Bühne. Große Worte kann dieser Detektiv spucken. Aber da ist letztlich gar nichts dahinter. So verhält es sich im Übrigen nicht nur mit Laber von Rhabarber. Das ist schon so etwas wie ein Naturgesetz: Vorsicht vor Leuten, die sich allzu sehr brüsten! Wenn?s hart auf hart kommt, sind die die allerkleinsten Angsthäschen.

    Ganz so leicht hatte es Christian Perleth diesmal mit seinem aufgeweckten Premierenpublikum nicht, in manchen Momenten kam?s zum regelrechten Ringen um die Bereitschaft der kleinen Zuschauer, sich auf die Geschichte einzulassen. ZaPPaloTT tritt von der Bühne ab, die Kinder bewachen die Szenerie, Auftritt Laber von Rhabarber – „Aber du bist doch der Zauberer!“ Das kam nicht nur einmal. Sondern gleich viele Male. Tja, Kids lassen sich heute nicht mehr so einfach etwas vormachen. Womit Christian Perleth allerdings bewundernswert souverän umging. Am Ende waren dann doch wieder alle Kinder in der Fantasiegeschichte drin. Und vergaßen die Realität.

    Cool und fetzig

    Durch seine coole, fetzige Show schafft es Perleth abermals, ein Kinderstück auch zum Genuss für die großen Zuschauer werden zu lassen. Permanent geschieht etwas Verblüffendes. Eben hingen die Enden des Seils, das den Tatort sichern sollte, noch durchgeschnitten am Boden. Plötzlich baumelt die Schnur knotenlos von Pfosten zu Pfosten. Aus dem Koffer quillt Rauch, der Detektiv steht völlig schief in der Landschaft, ohne vornüber zu purzeln, und aus der Speisekarte zieht ZaPPaloTT mal eben einen Hamburger und eine Tüte Pommes hervor. Denn er hat jetzt Lust auf was richtig Ungesundes.

    Die Story ist lustig, temporeich und leicht nachzuvollziehen, gleichzeitig aber keineswegs belanglos. Denn dass die Welt vor Angebern wimmelt, ist ein nicht zu leugnendes Faktum. Gut, wenn man die Großmäuler rechtzeitig zu durchschauen weiß. Und gelernt hat, sie auf die Probe zu stellen. Wäre doch gelacht, sich von so jemanden ins Bockshorn jagen zu lassen!

    Am Ende tritt ein sichtlich verausgabter Christian Perleth, trotz mehrerer Kabbeleien mit einem etwas allzu neunmalklugen Publikum, mit einem richtig guten Gefühl von der Bühne ab. Beim Schlusssong sind dann Groß und Klein dabei, hüpfen und singen begeistert mit. Ach ja, und das Haus ist natürlich auch wieder da. Genauso, wie es war, bevor ZaPPaloTT in Urlaub fuhr. Wo in aller Welt es gewesen ist? Das wird natürlich nicht verraten...

    Weitere Aufführungen: 14. und 15. Januar (bereits ausverkauft); 28. und 29. Januar sowie 4. und 5. Februar. Immer um 16 Uhr.

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