42,195 Kilometer. Edgar Grein aus Freudenberg in der Nähe von Wertheim läuft die Strecke in 3:30 Stunden. Keine schlechte Zeit für einen 62-Jährigen. Die Distanz geht auf die Strecke von der Küstenstadt Marathon nach Athen zurück. Der Bote Pheidippides lief sie im Jahr 490 vor Christus, um den Sieg der Griechen über die Perser zu verkünden. Wie alt Pheidippides damals war und wie lang er für die Strecke brauchte, weiß man nicht, aber noch heute stützt sich die Länge des Marathons auf diese Entfernung, natürlich auch beim I-Welt-Marathon in Würzburg am kommenden Wochenende.
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"Ich lauf schon seit 28 Jahren Marathon", erklärt Grein. 64 Mal ist er die 42,195 Kilometer gelaufen. Ihn fasziniert die Quälerei und die Anstrengung. Außerdem treiben ihn die Zuschauer an. "Es ist ein gewisser Beweis für meine körperliche Fitness", sagt er. Mittlerweile habe ihn aber sogar seine Mutter gefragt, wieso er sich diese Qualen immer noch antut.
Die ganze Familie läuft mit
Aber geteiltes Leid ist halbes Leid, deshalb hat er seine Familie mit ins Boot geholt:"Inzwischen laufen alle mit." Die Töchter Vanessa und Linda sind am kommenden Sonntag ebenso dabei, wie Ehefrau Elvira und Lindas Mann Benjamin Rösch. Der schiebt seine Tochter Melia, die erst ein dreiviertel Jahr alt ist, am Sonntag sogar im Buggy vor sich her. Sie haben allerdings nur für den Halbmarathon gemeldet.
Grein selbst nimmt das fünfte Mal an der Veranstaltung in Würzburg teil. "Meine beiden Töchter leben in Würzburg, deshalb wollte ich hier unbedingt mitlaufen", so der Ausdauersportler. "Es ist eine schöne Strecke", findet er, eine Lieblingspassage habe er aber nicht. Die Marathonläufer müssen die Runde zwei Mal absolvieren. Beim Halbmarathon ist bereits nach einer Runde das Ziel erreicht.
Es wird jeder sein eigenes Tempo laufen
"Keiner muss auf die Mutti warten", bemerkt er mit einem Schmunzeln, denn seine Frau wird wohl über zwei Stunden brauchen. Er selbst peilt eine Zeit von 1:40 Stunden an. Seine Tochter, die ja mit ihrem Mann und Kind laufen wird, plant nach 1:50 Stunden im Ziel zu sein. "Es wird jeder sein eigenes Tempo machen."
"Keiner muss auf Mutti warten"
Edgar Grein, Teil der Würzburger Marathonfamilie über seine Frau
Beim gemeinsamen Familienessen an Ostern erzählten seine Töchter, dass sie dieses Jahr auch in Würzburg an den Start gehen werden. Deshalb entschied sich Grein ebenfalls "nur" die gut 21 Kilometer zu laufen, um daraus ein Familienerlebnis zu machen. Trainiert haben die Greins schließlich auch zusammen. "Ab und zu bin ich mit meiner Frau gelaufen, manchmal auch mit meinen Töchtern", erzählt der Familienvater. "Es wäre schön, wenn wir dann gemeinsam ins Ziel kommen", hofft Grein. Deshalb will er nach der Ziellinie wieder zurück und die letzten Kilometer mit seiner Frau laufen. Am Ende will die ganze Familie den Wettkampf gemeinsam abschließen.
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