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Giebelstadt: Wie eine Giebelstadter Band die spanischen Charts stürmt

Giebelstadt

Wie eine Giebelstadter Band die spanischen Charts stürmt

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    Die Rockband "Twisted Rose" aus Giebelstadt.
    Die Rockband "Twisted Rose" aus Giebelstadt. Foto: Marcel Winkler

    Weit draußen, am Flugplatz Giebelstadt in einem abgelegenen Teil der Gemeinde, dröhnt aus einer Einfahrt das Brummen eines Gitarrenverstärkers: Folgt man dem Geräusch entlang der Einfahrt in ein Gebäude, steht man plötzlich in einem Schwall aus Nebel. Hier probt die Rockband "Twisted Rose", zwischen Aschenbechern, Whiskyflaschen und vor meterhohen Gitarrenwänden.

    Aus dem Nebel heraus tritt ein Mann mit Gitarre und Zylinder. Aber es ist nicht der legendäre  "Slash" von "Guns n'Roses", der sich da gerade eine Zigarette anzündet, sondern Christian Flammersberger von der Band "Twisted Rose". Flammersberger ist Gitarrist und der musikalische Kopf der Rockgruppe.

    Zusammen mit seinem Bandkollegen Marcel Winkler schreibt er Lieder, die ins Ohr gehen wollen. Seit er ein Kind war, hat Flammersberger sich der Musik seiner Idole wie "Scorpions" und "ACDC" verschrieben: "Diese Musik wurde mir quasi mit der Muttermilch eingeflößt", sagt Flammersberger. Auf der Bühne legt er Wert auf ein markantes Auftreten: Das Gesicht halbseitig zum Totenkopf geschminkt und eine Kette aus Sargnägeln, die um den Hals baumelt, unterstreicht den Rock-Look. "Für mich ist das Äußere einer Band genauso wichtig wie ihre Musik."

    Musik als Ventil neben dem Beruf 

    Der hauptberufliche Bestatter hat ein Gespür für skurrile Utensilien. Aber nicht nur ästhetisch überschneiden sich Beruf und Hobby des Giebelstadters. Beides bedingt einander. "Für mich ist die Musik ein gutes Ventil für meine Arbeit." Er liebe seinen Job, dennoch hinterlasse die Arbeit auch Spuren bei ihm: "Themen wie Tod, Mord und Suizid lassen niemanden auf Dauer kalt." Gerade deshalb widmet er seine Musik den schönen Seiten des Lebens: "Wir sind nicht politisch, religiös oder machen traurige Musik. Es geht nur darum, dass die Leute eine gute Zeit haben."

    Sänger Marcel Winkler, alias "Mace", erinnert sich an die Anfänge der Band zurück: "Am Anfang mussten wir uns musikalisch erst finden." Zunächst habe die Gruppe viel rumprobiert und mit verschiedenen Produzenten zusammengearbeitet. "Mit dem neuen Album haben wir schließlich unseren passenden Sound gefunden", sagt Winkler.

    "Rockmusik ist einfach die pure Emotion."

    Marcel Winkler, Sänger der Band "Twisted Rose"

    Winkler schwört auf die Kraft, die die Musik ihm gebe: "Rock ist rohe Energie." Er träumt von einem Leben, das ganz und gar der Musik verschrieben ist: "Ich will später einmal am liebsten von der Musik leben", sagt Winkler. Vor allem die Emotionen machen die Magie der Musik aus. "Das geht einfach mitten rein ins Gesicht", sagt Flammersberger. "Wir lieben die Art und Weise, wie wir uns mit der Musik ausdrücken können."

    Kam während der Pandemie der Corona-Blues? "Am Anfang mussten wir uns erst einmal sammeln und überlegen, wie es jetzt weiter geht", erinnern sich die beiden. Doch der Tatendrang der Musiker überwog: Die Band arbeitete eifrig von Zuhause aus an ihrem ersten offiziellen Album während des Lockdowns. Unter dem Titel "Now", auf Deutsch "Jetzt", ist das nun am 4. Juni erschienen. Die Platte sei der Beleg dafür, dass die Band weiß, wo sie hin wolle, sagt Winkler. "Nach oben in die Charts."

    Und sie sind auf dem besten Weg dorthin. Der erfolgreichste Song des Albums "Metal Souls" hat auf Spotify bereits Klickzahlen von über 50 000 Streams erreicht. "Wir waren selbst total überrascht", erinnert sich Flammersberger. Das Lied ist sogar auf Platz 33 der spanischen Rockcharts eingestiegen und lag zwischenzeitlich auf Nummer drei der Amazon Charts hinter ACDC. "Die meisten Streams haben wir derzeit in Brasilien und den USA", sagt Flammersberger.

    Folgt demnächst eine Welttournee?

    "Jetzt haben wir richtig Bock, unsere Musik den Leuten zu zeigen", sagt Marcel Winkler. Vorerst plane man jedoch noch keine Tour um den Globus - auch weil die derzeitige Situation das nicht zuließe. "Aber wer weiß, wo das noch hinführt", ergänzt Flammersberger. Vorübergehend plant die Band zunächst hier und in der deutschen Nachbarschaft zu bleiben. "Wir wollen auf jeden Fall so viel live spielen wie nur möglich. Wir haben noch viel vor", bekräftigt Winkler.

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