Der Schweinfurter Fair-Teiler ist nicht mehr. Zumindest nicht unter diesem Namen. Denn seit einigen Tagen trägt die Facebook-Gruppe schwarz und segelt unter der neuen Flagge "Schwarzes Brett". Das gleichnamige Nürnberger Unternehmen hat die Gruppe mit knapp 3.000 Mitgliedern übernommen. Der Fair-Teiler-Macher Michael Zehner aus Würzburg spricht von einer "Schweinerei".
Wo genau liegt das Problem?
Um den Ärger zu verstehen, muss der Grundgedanke des Fair-Teilers unter die Lupe genommen werden. Der Fair-Teiler ist eine unkommerzielle Gruppe, die stündlich von Freiwilligen unentgeltlich moderiert wird. Hier kaufen und verkaufen Privatpersonen Gegenstände. Die Kommunikation erfolgt rein über Facebook und ist daher unkompliziert. Posten Gewerbetreibende ihre Produkte, werden die Beiträge von den Moderatoren entfernt. Dadurch wird ein Vertrauen zwischen den Nutzern geschaffen, denn was im Fair-Teiler gehandelt wird, verfolgt nie einen gewerblichen kommerziellen Nutzen. Fair-Teiler-Gruppen gibt es in vielen Städten Deutschlands, der Sitz des Fair-Teilers ist allerdings in Würzburg.
Bei führungslosen Gruppen kann Facebook Administrationsrechte neu vergeben
Jetzt hat ein anderes Unternehmen die Schweinfurter Gruppe übernommen. Damit es überhaupt dazu kommen konnte, muss erklärt werden, dass der Fair-Teiler Schweinfurt eine Weile ohne Administrator war. Der einzige Administrator der Gruppe verlor nach einer Facebookänderung den Status.
Michael Zehner versuchte, die Rechte zurückzuerhalten, musste allerdings feststellen: "Ich bekomme leider keinen Zugriff. Da geht es zu wie Kraut und Rüben." Den Zuschlag erhielt einer, der in den Reihen des Schwarzen Brettes steht. Warum das so ist, ist schleierhaft und obliegt dem Ermessen von Facebook.
Liebe Würzburger FAIR-Teiler-Mitglieder, wo ist euer Anstand?
Zehner vermutet jetzt, dass es im Schweinfurter Schwarzen Brett zu ähnlichen Zuständen kommt, wie in anderen vergleichbaren Angeboten des Nürnberger Unternehmens. "Da wird jetzt eine kommerzgetriebene Gruppe draus."
Und was macht Würzburg?
Da es im Fall der Umbenennung des Schweinfurter Fair-Teilers keine Gespräche gab und Zehner die Gruppe freiwillig niemals abgegeben hätte, ist seine Antwort für Würzburg klar. Der Fair-Teiler mit rund 60.000 Mitglieder bleibt in den Händen der Leute, die das freiwillig, unkommerziell und gerne machen: "Der Fair-Teiler bleibt, wie er ist."
Daher hat Michael Zehner auf Anfrage von main-ding.de reagiert. Er erstellte die Schweinfurter Fair-Teiler-Gruppe neu.