Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

WÜRZBURG: Wie Gunther Schunk sich am liebsten das Sübble einbrockt

WÜRZBURG

Wie Gunther Schunk sich am liebsten das Sübble einbrockt

    • |
    • |
    Löffelt statt einer Mostsuppe lieber Sübble mit Bröggeli und Silvaner aus: Gunther Schunk.
    Löffelt statt einer Mostsuppe lieber Sübble mit Bröggeli und Silvaner aus: Gunther Schunk. Foto: Foto: Fildhaut

    Bei der Würzburger Vogel Unternehmensgruppe schafft er als Chief Communications Officer. Gäbe es diesen Job für das Fränkische im Allgemeinen und den meefränkischen Dialekt insbesondere, dann hätte er ihn wahrscheinlich ebenfalls. Seine linguistische Doktorarbeit schrieb Gunther Schunk im Rahmen des Sprachatlas-Großprojekts, wo der gebürtige Coburger noch einiges über die Vokabelunterschiede zwischen benachbarten fränkischen Dörfern herausfinden konnte.

    Der Wissenschaftler, auch Politikwissenschaftler, pflegt dabei ausgesprochen gute Beziehungen zur Popularkultur, nicht nur als Bassist einer Bluesband: Gunther Schunk gehört zum kleinen Übersetzerteam der Bände „Asterix uff Meefränggisch“, er holte Erwin Pelzig an die Würzburger Universität – ganz zu schweigen von seinen vielen literarischen und publizistischen Aktivitäten auf Hochdeutsch, das es ja auch noch gibt.

    Kulinarisch entscheidet er sich rasch, rascher als der Würzburger Nachtwächter, wenn es um dessen Leibgericht Mostsuppe geht. Während Wolfgang Mainka vor einigen Wochen an dieser Stelle von ausgiebigen Rebsorten-Vorverkostungen schwärmte, kocht der 51-jährige Kommunikationsleiter sein „Sübble“ mit Silvaner. Für den Schwierigkeitsgrad des Rezeptes hat er einen hochdeutsch-literarischen Fachbegriff auf Lager: „heiter-anspruchsvoll“, die Zubereitungsdauer gibt er in seinem spielerisch geliebten Zungenschlag an: „ä halbs Stündle“. Orchinaal un exglusief:

    Das wird gebraucht:

    1 Stück frischer Sellerie

    1 Zwiebel

    3 EL Zucker

    2 EL Öl

    0,75 l Silvaner aus Meefraangn

    1 EL Fleischbrühe

    250 ml Sahne

    Salz, Pfeffer, Zimt

    6 Scheibli Baguette

    3 EL Butterschmalz

    1 EL Zimt

    2 EL Zucker

    Und so wird's gemacht:

    Beziehungsweise in der eigenen Buchstabierweise des Forschers formuliert, der das Ganze auch in wissenschaftlicher Lautschrift niederlegen könnte – aber die ist schwer lesbar: „So gedd des Sübble“:

    Die Zwiebel klein schneiden und in einem Topf mit Öl glasig braten. 2 bis 3 Esslöffel Zucker darüber streuen und leicht karamellisieren lassen. Den Sellerie schälen und in grobe Würfel schneiden und mit den Zwiebeln leicht braun anbraten. Zunächst den Silvaner, dann die Fleischbrühe dazu gießen und 10 bis 15 Minuten köcheln lassen, bis der Sellerie weich ist. Die Suppe pürieren und durch ein Sieb geben, anschließend mit Sahne und Gewürzen verfeinern.

    Aber dann: „So gedd di Beilaaaach“: Baguette in Würfel schneiden und mit dem Butterschmalz kurz anrösten. Den Zimt mit dem Zucker in einer Schüssel verrühren, darüber streuen und leicht karamellisieren lassen. Am besten die Zimtbröggeli am Tisch über die Suppe streuen, damit sie knusprig bleiben!

    Einen „Servier-Dibb“ hat Schunk auch noch: „In schönne diefe Deller“ solle man die Suppe füllen: „Unn enn guude Silvaner dazu! Maahlzeit!“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden