Kontroverse Diskussionen zwischen der CSU-Fraktion und Bürgermeister Günther Hofmann (SPD) gab es wieder in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Zum ersten ging es um einen Änderungsantrag für die Umnutzung des ehemaligen Schulhauses als Übergangsquartier für den Kindergarten. In der Schule musste eine Brandschutztür versetzt werden, weil an der anfangs vorgesehenen Stelle ein Träger im Weg war, der nicht angetastet werden durfte.
Der im letzten Jahr als Bürgermeister abgewählte Reiner Laudenbach fragte, ob Bürgermeister Hofmann einen Architekten beauftragt habe, ohne zu wissen, was das kostet, und welcher Schaden der Gemeinde dadurch zugefügt werde. Hofmann antwortete, er habe den Architekten beauftragt. Zudem betonte Bürgermeister Hofmann, er habe ein vom Gemeinderat genehmigtes Budget, in dessen Rahmen er Aufträge für den Umbau der Schule, um das Vorhaben zu beschleunigen: "Wichtig ist, dass es läuft." Letztlich wurde der Tekturantrag mit großer Mehrheit gebilligt.
Kita-Erweiterung auf drei Gruppen
Weil der Kindergarten von zwei auf drei Gruppen erweitert wird, sind an seinem eigentlichen Standort an der Segnitzer Straße weitere Pkw-Stellplätze nötig. Weil der Bau mit Aufwand, unter anderem für Grundbucheinträge verbunden wäre, lag der Vorschlag auf dem Tisch, eine finanzielle Ablösung vorzunehmen.
Reiner Laudenbach und Martin Reinhard bemängelten, dass man von Privatleuten viel verlange, wenn es um Stellplätze gehe, die Gemeinde aber selbst nicht fähig sei, die Verordnung einzuhalten. Laudenbach meinte, auf dem Gelände sei genug Platz für die Stellplätze. Hofmann entgegnete: "Sag mir, wo wir die hinmachen sollen."
Laudenbach führte weiter aus, dass der Stellplatznachweis schon längst mit den Unterlagen für den Bauantrag beim Landratsamt hätte eingereicht werden müssen. Die Baugenehmigung bekomme man erst, wenn alles vollständig ist. Laudenbach wollte wissen, wieviel Schaden der Gemeinde durch eine eventuell dadurch verursachte Bauverzögerung entstehe. Gegen die Stimmen der CSU-Fraktion wurde die Ablösung der Stellplätze beschlossen.
Anlegestelle für die "Nixe"
Unter dem Punkt "Anfragen" kritisierte Laudenbach die Entscheidung, dass die Gemeinde nicht am Gigabit-Programm der Regierung zur Förderung des schnellen Internets teilnimmt. Unter Verweis auf das Beispiel Ochsenfurt meinte er, dass man mehr hätte herausholen können. Die Mitteilung, wonach der Anschluss einiger weniger außerhalb des Ortskerns liegenden Anwesen zu teuer käme, sei falsch gewesen. Hofmann entgegnete, dass im Ausschuss ein Referent alles im Detail erläutert und alle Fragen beantwortet habe.
Armin Bund möchte gern in Frickenhausen an Bord der Fähre "Nixe" gehen. Auch andere Leute würden gerne mitfahren, sagte er und fragte, ob nicht doch irgendwie Geld für die Anlegestelle übrig wäre. Bürgermeister Hofmann meinte angesichts der Großprojekte Feuerwehrhaus und Kindergarten: "Ich weiß nicht, wo wir das Geld herbringen sollen." Rainer Weber entgegnete Bund, dass es in nicht allzu großer Entfernung, an der Alten Mainbrücke von Ochsenfurt, eine Anlegestelle der "Nixe" gibt, wo man einsteigen könne.