Der Irtenberger Wald wird in den nächsten Jahrzehnten immer wilder und verwachsener werden. Der Freistaat Bayern hat sich verpflichtet, auf zehn Prozent der Staatswaldfläche bis zum Jahr 2023 ein grünes Netzwerk aus naturnahen Wäldern mit besonderer Bedeutung für die Biodiversität einzurichten. Einer der ersten ist dabei der Irtenberger Wald im Landkreis Würzburg. Darüber informiert das das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen-Würzburg (AELF) in einer Pressemitteilung, der folgender Text entnommen ist.
Bei der Umsetzung hilft ein „Naturwald-Entwicklungskonzept“, das das AELF und die Bayerischen Staatsforsten Ende Dezember 2022 bei einer Exkursion vorgestellt haben. Teilnehmer waren die Träger öffentlicher Belange und Verbände, die auch im Vorfeld bereits in den Prozess eingebunden waren, wie Bürgermeister der anliegenden Gemeinden, Naturschützer oder auch Vertreter aus Staatsministerium und Regierung.

„Abgesehen von notwendigen Maßnahmen des Waldschutzes und der Verkehrssicherung findet hier keine forstliche Bewirtschaftung mehr statt. Ein Naturwald wird dauerhaft der natürlichen Waldentwicklung überlassen“, erklärte Christoph Riegert von den Bayerischen Staatsforsten. Diese Maßgabe umzusetzen und den Naturwald gleichzeitig für die Bevölkerung erlebbar zu machen, soll das Naturwald-Entwicklungskonzept helfen. Die Konzeptionsarbeit im Irtenberger Wald dient jetzt als Grundlage für die Erarbeitung anderer Entwicklungskonzepte in Bayern und gilt als Pilotprojekt.
517 Hektar Naturwald
Der 517 Hektar große Naturwald ist Teil des über 4000 Hektar umfassenden Waldgebietes „Irtenberger- und Guttenberger Wald“. Aufgrund seiner hohen waldökologischen Wertigkeit gehören diese Wälder zum europäische Netzwerk Natura 2000. Die lange Laubwaldtradition mit vielen Mischbaumarten ist Grundlage für eine hohe biologische Vielfalt.
Elfi Raunecker, Bereichseleiterin Forsten am AELF, erläuterte, dass im Irtenberger Wald die Anlage von zwei Rundwegen vorgesehen ist, die mit einer Naturwald-App vernetzt werden. Die App fungiert als digitale Infotafel und bietet an einzelnen Punkten entlang der Rundwege Wissenswertes sowie Interessantes zu entdecken. So soll auch die Bevölkerung den Naturwald erleben können.
Kunstwerke aus Naturmaterialien
Als Highlights sind außerdem ein Trekkingplatz und ein "Land-Art"-Platz für Kunstwerke aus Naturmaterialien sowie die Installation einer Webcam vorgesehen. Außerdem werden Begrüßungstafeln, ein Leitsystem, Ruhebänke und Unterstellmöglichkeiten installiert.
Der Irtenberger Wald wird aufgrund seines neuen Naturwaldstatus bereits seit dem Jahr 2020 nicht mehr forstwirtschaftlich genutzt. Voraussichtlich im April 2023 sollen die Wanderwege fertig ausgeschildert sein.
