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Randersacker: Wildschweine, Waschbären, Wege:  Lauter W-Fragen bei der Bürgerversammlung in  Randersacker

Randersacker

Wildschweine, Waschbären, Wege:  Lauter W-Fragen bei der Bürgerversammlung in  Randersacker

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    „Ich glaube, die Nußbäume stehen nicht mehr lange“, ist die dramatische Einschätzung eines Anwohners für die Situation im Bereich Gerstberg wegen der Wildschweine. Was die Randersackerer bei der Bürgerversammlung anfragten, waren ungelöste Problem, die nur bedingt durch die Marktgemeinde lösbar sind.

    Die Bäume sind unterwühlt. Außerdem herrscht große die Sorge: „Es dauert nicht mehr lang und der Waschbär ist in Randersacker“, mutmaßt er. Die Kernfrage lautete: „Was macht die Gemeinde da, oder die Jäger?“

    Umbrochene Wiesen und Gärten sind ärgerlich, tatsächlich sei aber die große Unfallgefahr für die Winzer mit ihren Traktoren seine größte Sorge beim Thema Wildschweine. Bürgermeister Michael Sedelmayer legt dar, dass weder die Gemeinde noch die Jäger des Problems Herr werden können. Es würden so viele Wildschweine wie nie geschossen, aber bei inzwischen zwei Würfen pro Bache und Jahr, „Futter ohne Ende“ und genügend Einständen (Jägerjargon für Unterschlupf), sei jagdliches Eingreifen beschränkt.

    Die Gemeinde ist nicht als Problemlöser für alles zuständig

    „Wir müssen den Lebensraum der Wildschweine begrenzen und brauchen das Landratsamt“, so die Erkenntnis nach jahrelanger Erfolglosigkeit, die Population zu dezimieren. Denn idealer Lebensraum ist nicht zuletzt das Naturschutzgebiet Gerstberg-Wachtelberg (Anmerkung der Reaktion). Die Weinberge vom schwarzen Großspitz, dem Weinbergspitz bewachen zu lassen, sei der neueste Tipp, den er an den Weinbauverein weitergeleitete habe.

    Wild ist herrenlos. Und die Gemeinde nicht als Problemlöser für alles zuständig, jedenfalls nicht für Wildschweine und Waschbären, ernüchterte der Bürgermeister. Letztere seien im Übrigen schon in Randersacker präsent und teilweise wohl auch schon wieder weg. Theoretisch sei der Waschbär bejagbar, nicht aber im Dorfgebiet.

    Sollen die Kanten abgeschrägt werden?

    Mehrfach angesprochen wurden in der Fragestunde Wege. Zum einen ging es um die Sturzgefahr am Place de Vouvray, verursacht von den Kanten der Wasserrinnen. Während die partnerschaftlichen Beziehungen gut laufen, was Sedelmayer als eine der vielen Begebenheiten aus 2023 erwähnte, beobachtete ein ansässiger Winzer immer wieder Stürze, bei denen er nicht länger zuschauen will. Schon vor zehn Jahren, kurz nach der Sanierung, waren die Kanten Thema gewesen – die Bauweise aber als normenkonform begutachtet worden – hatte Sedelmayer recherchiert, nachdem die Anfrage im Vorfeld schriftlich eingereicht worden war.

    Eine Haftung bestehe demnach nicht, weshalb das kostenintensive Abschrägen der Kannten nicht weiter verfolgt worden war. Sedelmayer will die Problematik zunächst mit anderen Erfahrungswerten abgleichen, der Winzer plädierte dafür, die Kanten wenigstens schrittweise anzugehen.

    Jakobsbach kann nicht verrohrt werden

    Den Jakobsbach im unteren Bereich der Theilheimer Straße zu verrohren, damit Fuß- und Radweg Platz haben, war eine Anregung gegen brenzliche Situationen im Straßenverkehr. Aber Bäche zu verrohren sei naturschutzrechtlich unmöglich, beschied Sedelmayer. Alle Bestrebungen gingen derzeit in Richtung Renaturierung als Schutz gegen Überschwemmungen. Genau das sah ein Winzer am Ortsrand ausgehebelt, wo die Doppelleitplanken aus den Weinbergen kommenden Starkregen von Bebauung fernhalten sollen.

    Kürzlich habe es jedoch wieder eine Genehmigung zum Einbau eines Tores in die Leitplanken gegeben, um einen rückwärtigen Zugang zu einem Grundstück zu ermöglichen. „Da macht man Starkregen-Risikomanagement und öffnet dann die Leitplanken“ wurde Unverständnis geäußert. Wie Sedelmayer darlegte, würde es sich um ein Tor handeln, das die Leitplanken gleichwertig ersetzt und automatisch schließt.

    Weiter vermisst wird schließlich der Lückenschluss beim Radweg zwischen Lindelbach und Randersacker am Sonnenstuhl auf Höhe des geplanten Gewerbegebietes. Da hätten einige Grundstückseigentümer wohl die Vorstellung, das Land wäre als Baugebiet besser zu vermarkten. Zweite Bürgermeisterin Helga Burkert führe die Verhandlungen für fünf Meter Grunderwerb und sei dabei darzulegen, dass direkt neben der Kreisstraße in der so genannten Bauverbotszone zwar ein Fahrradweg, aber niemals ein Gebäude entstehen werde.

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