1) Pädagogik
„Würzburg ist toll“, sagen Leonie Ruf (19), Louisa Völkl (20) und Kristin Hellinger (19) wie aus einem Munde. Die drei jungen Frauen sind nach Würzburg gezogen, um Pädagogik zu studieren. „Ich wollte in eine super Studentenstadt, voll mit offenen jungen Menschen“, sagt Leonie. Sie freue sich darauf, selbstständiger zu werden. „Aber die WG-Suche war echt schwierig“, erzählt Louisa. Die gebürtige Regensburgerin hatte in ihrer Heimatstadt schon ein Erziehungswissenschaftsstudium begonnen. „Das war mir aber zu theoretisch, zu viel Forschung“, sagt sie. Deshalb habe sie nun zu Pädagogik gewechselt: „Da erhoffe ich mir nun mehr Kontakt zu den Menschen.“ Leonie hat sich nach dem Abitur für den Studiengang Sonderpädagogik entschieden. „Ich möchte Menschen helfen können“, sagt sie. Von der Universität haben die Drei einen positiven ersten Eindruck. „Aber es ist wirklich noch nicht leicht, sich am Hubland zurechtzufinden“, seufzt Kristin. Sie hofft, bald im Kopf zu haben, wo welcher Hörsaal steht. „Dafür haben wir schon einige neue Leute kennengelernt“, sagt sie und lacht.
2) Lebensmittelchemie
Julian Schardt blickt auf das Gebäude: Stahl, Glas, ein bisschen Blau. „Hier werde ich meine nächsten Semester verbringen“, sagt der 22-Jährige. „Ich habe bereits eine Ausbildung als biologisch-technischer Assistent in Erfurt absolviert - und Naturwissenschaften konnte ich schon immer besser als Sprachen“, begründet er seine Entscheidung, Lebensmittelchemie studieren zu wollen. Dass er dann ausgerechnet in Würzburg gelandet ist, freut den gebürtigen Coburger. „Ich wollte eh nicht, dass es ein Ort wird, der zu weit von zuhause entfernt wird.“

Sein erster Tag auf dem Campus stimmt ihn zufrieden: „Die Leute sind nett, mir gefällt es hier“, sagt er. „Jetzt hoffe ich, noch viel lernen zu können.“ Aber zu stressig sollte es auch nicht werden - da vertraut Julian auf seine Erfahrungen, die er in seiner Ausbildung schon sammeln konnte.
3) Medizin
Daniel Michel ist der älteste der Erstsemester, die in bunten Grüppchen vor dem Anatomie-Gebäude in der Koellikerstraße stehen. „Ich wollte schon immer Medizin studieren“, sagt der 31-Jährige, „vorher habe ich aber noch einen anderen Weg eingeschlagen, in der Kunst. Jetzt ist es aber Zeit für die Medizin.“ Für ihn besteht da durchaus ein Zusammenhang: Das Fach sei eine Naturwissenschaft, sagt er, und die sei schon immer eng mit Kultur und auch der Kunst verbunden gewesen.

„Viele große Künstler kommen aus der anatomischen Richtung.“ Der Neuanfang sei aufregend für ihn: „Mein Herz klopft wie bekloppt, das ist ein gutes Gefühl – der Neuanfang macht mich auch stolz“, sagt er.
4) Jura
„Seit etwa vier Jahren weiß ich schon, dass ich Jura studieren möchte“, sagt Sarah Schmitt, „mein Nachbar ist Notar, seine Frau Rechtsanwältin – und Praktika habe ich auch schon gemacht.“ Der 18-Jährigen mache es großen Spaß, verschiedene Fälle von A bis Z durchzuexerzieren und schließlich zu einer eindeutigen Lösung zu kommen. „Das theoretische Wissen dazu, bekommen wir jetzt dann in den Vorlesungen beigebracht.

“ Besonders interessant findet Sarah das Erbrecht. „Gerechtigkeit halte ich für sehr wichtig“, sagt sie. Darüber denke sie auch viel nach: „Gerade beschäftigt mich die Ungerechtigkeit in der Klamottenindustrie, die Ausbeutung der Arbeiter für die Bedürfnisse in den Industriestaaten. Das finde ich ziemlich schlimm.“ Deshalb ihr Appell an alle: bewusster einkaufen!
5) Chemie
Martina Wiest ist genau 111 Kilometer von Zuhause entfernt. Die 18-Jährige ist aus der Fränkischen Schweiz nach Würzburg gezogen, um Chemie zu studieren. „Selbst als ich noch gar nicht richtig wusste, was Chemie eigentlich ist, fand ich es schon interessant“, sagt sie, „über die Jahre hinweg habe ich mich immer stärker zu den Naturwissenschaften hingezogen gefühlt und irgendwann wusste ich: Das will ich studieren.“ Beruflich soll es dann später vielleicht in die medizinische Richtung gehen. „Oder in Richtung Umwelt?“, fragt sich Martina im selben Atemzug. Biotechnologie? Biochemie? Sie hätte jedenfalls Interesse daran, umweltfreundliche Techniken zu entwickeln. „Würzburg habe ich einmal zusammen mit einer Freundin entdeckt und fand es schön“, erzählt sie.

„Jetzt hoffe ich, viele Menschen kennenzulernen, mich schnell einzuleben und zu entdecken, dass ich tatsächlich die Fachrichtung gefunden habe, in der ich später auch arbeiten möchte.“