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WÜRZBURG: Wird das Waldhaus wieder ein Wirtshaus?

WÜRZBURG

Wird das Waldhaus wieder ein Wirtshaus?

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    Geht es nach dem im April neu gewählten Vorstand des Verschönerungsverein Würzburg (VVW), dann sollte das derzeit leer stehende Waldhaus im Steinbachtal bei einer künftigen Nutzung an seine gastronomische Vergangenheit anknüpfen. Vorsitzende Suse Schmuck erklärte am Mittwoch bei einer Mitgliederversammlung, dass im Vorstand diverse Nutzungen diskutiert wurden und dabei einer Gastronomie mit Veranstaltungssaal und Fremdenzimmern die höchste Priorität eingeräumt wurde.

    Im Vorstands-Ranking weiterer denkbarer Nutzungen folgen:

     • Tagungs- oder Fahrradhotel, Bed and Breakfast oder Gästehaus der Universität

     • Gesundheitszentrum mit Therapie und Wellness

     • Bildungshaus, Fortbildungsstätte

     • Soziale Funktion als (Wald)Kindergarten oder Studentenwohnungen.

    Die bequemste Möglichkeit wäre, so der am Mittwoch neu gewählte Vermögensverwalter Hans Diehm, eine Büronutzung. Doch davon hält der Vorstand am wenigsten.

    Konkrete Interessenten gibt es derzeit nicht, doch ist die Vereinsführung intensiv auf der Suche. Es mache nämlich keinen Sinn, mit Instandsetzungs- oder Sanierungsmaßnahmen zu beginnen, ohne zu wissen, was künftig in dem denkmalgeschützten Hauptgebäude geschehen soll, so Diehm.

    Deshalb haben die Architekturhistorikerin Schmuck, ihre Vorstandskollegen und Experten, zunächst einmal die Baugeschichte des Ensembles untersucht. Dabei kristallisierte sich heraus, dass das Hauptgebäude, das bis 2013 von den Kneipp-Werken genutzt wurde, sich in einem relativ guten Zustand befindet, so Schmuck in einem Vortrag.

    Vor allem sind zahlreiche architektonische Originalteile (Treppenhaus, Fenster, Türen) noch erhalten. Außerdem gehört zum Ensemble die Sommerhalle, die ursprünglich für den Veitshöchheimer Hofgarten errichtet, 1914 abgebaut und dann am Waldhaus neu aufgebaut wurde. Sie könnte auch weiterhin als Veranstaltungsraum dienen. Für eine mögliche weitere Nutzung der nach dem planenden Architekten benannten und 1957 errichteten Gerstner-Halle, in der Kneipp-Produkte produziert wurden, gibt es noch keine Vorstellungen.

    Die gibt es jedoch für allerlei – teils ungenehmigt errichtete – Ergänzungs- und Verbindungsbauwerke: Die sollen schnellstmöglich beseitigt werden, weil sie auch die bestehende Substanz beeinträchtigen. Dabei ist der VVW alleine gefordert, denn der letzte Mietvertrag mit den Kneipp-Werken schloss deren Beteiligung an eventuellen Rückbaumaßnahmen, auch wenn sie von Kneipp verursacht wurden, ausdrücklich aus, was die die anwesenden VVW-Mitglieder überraschte.

    Neben der Freistellung der drei genannten Baukörper sollen die Originalteile der Gebäude denkmalgerecht erhalten werden und das Umfeld mit den Parkanlagen ein gepflegtes Erscheinungsbild bekommen. Ein wichtiges Anliegen ist es, das Waldhaus-Ensemble besser in die Gesamtanlage Steinbachtal zu integrieren und mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken.

    In der nächsten Zeit geht es vor allem darum, Sondierungsgespräche mit mit potenziellen Nutzern für das Waldhaus zu führen. Auch mit früheren Interessenten hat der VVW-Vorstand nochmals gesprochen, doch haben diese sich inzwischen alle nach anderen Lösungen umgesehen. Auf der Suche nach künftigen Waldhaus-Nutzern möchte man auch über Würzburg hinaus schauen.

    Wichtig ist dabei vor allem, Interessenten zu finden, die bei der Art der Nutzung Verständnis für diese besondere Immobilie haben.

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