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Würzburg: Wirsberg-Gymnasium in der griechischen Antike

Würzburg

Wirsberg-Gymnasium in der griechischen Antike

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    Antigone by Wirsberg Gymnasium.
    Antigone by Wirsberg Gymnasium. Foto: Thomas Behr

    Über tausend begeisterte Zuschauer, innerhalb von fünf Tagen, besuchten die Antigone-Inszenierung des P-Seminars "Musiktheater" im "Bockshorn".  Mit psychologischer Raffinesse gelang den Schülerinnen und Schülern des Wirsberg-Gymnasiums die Umsetzung der bedeutendsten griechischen Tragödie, die dank der Bearbeitung des Regie-Teams von Julia Greb, Siegfried Hutzel und Harald Kraus dem Publikum aus dem Dreiklang Tanz, Musik und Schauspiel sowie einer opulenten Lichttechnik ein Feuerwerk der Sinne und Gefühle bot.

    Das Wirsberg-Gymnasium bewies eindrucksvoll, dass Griechische Tragödien mehr als eine schwere Kost sein können. Das Unheil in Form der tragischen Verstrickung der Personen nimmt seinen Lauf, ohne dass die handelnden Personen an ihrem Schicksal etwas ändern können. Fehlverhalten gegenüber den antiken Göttern bestraft das Leben. Dies erfährt auch König Kreon, eine der tragischen Gestalten der "Antigone" von Sophokles. Denn Kreon verweigert als König von Theben seinem im Bruderduell gefallenen Neffen Polyneikes die Bestattung, um die staatliche Ordnung zu sichern.

    Damit ist nach antiker Vorstellung auch kein Eintritt des Verstorbenen in die Unterwelt möglich: ein klarer Verstoß gegen göttliches Recht. Antigone, die Schwester des Polyneikes, rebelliert gegen ihren Onkel und geht dabei bis zum Äußersten. Dem Wirsberg-Gymnasium gelingt es in eindrucksvoller Weise, den Tiefgang einer antiken Tragödie mit einer alle Generationen ansprechenden Inszenierung zu verbinden.

    Das Wirsberg-Gymnasium hat sich als eines von zwei bayerischen Gymnasien für das Programm "Kulturschule Bayern" qualifiziert und mit seiner "Antigone" einen großartigen Auftakt präsentiert.

    Neben der begeisternden Spielfreude der jungen Schauspielerinnen und Schauspieler waren es die musikalischen Höhepunkte, die Raum für Reflexion des antiken Stoffes schufen. Den Schlussakkord setzte daher auch nicht der vom Schicksal gebeutelte König Kreon, der seine liebsten Angehörigen durch eigenes Fehlverhalten verloren hat, sondern das Lied "Tears in heaven" von Eric Clapton. Tröstlich und versöhnlich endete die Inszenierung mit der Aussicht darauf, dass mit dem Tod nicht alles zu Ende ist.

    Von: Julia Greb (Lehrerin, Wirsberg-Gymnasium)

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