„Jagd ohne Hund ist Schund.“ Das sagen der alte und der neue Vorsitzende des Jagdgebrauchshundevereins Würzburg. Denn ein Jäger braucht seinen Hund zum Stöbern, Apportieren, für die Suche nach verletztem Wild. Der Jagdgebrauchshundeverein mit seinen 275 Mitgliedern widmet sich der Ausbildung von Jagdhunden, auf dass sie dem Jäger nützliche Gefährten werden.
Bei der Jahreshauptversammlung des Jagdgebrauchshundevereins im Jagdhundehof in Würzburg-Heidingsfeld standen allerdings nicht die Hunde im Mittelpunkt. Es wurde ein Führungswechsel vollzogen: Der Tauberbischofsheimer Wolfgang Bau (74) übergab sein Amt als Vorsitzender nach 27 Jahren an den 50-jährigen Manfred Stütz.
2017 - Das Jahr des Umbruchs für den Verein
Für den 1924 gegründeten Verein, dessen Mitglieder aus ganz Unterfranken und dem benachbarten Main-Tauber-Kreis kommen, ist 2017 ein Jahr des Umbruchs. Nicht nur, dass der bisherige Stellvertreter Baus, der Sozialversicherungsfachangestellte Manfred Stütz aus Lustbronn bei Bad Mergentheim, die kommenden drei Jahre die Geschicke lenkt – auch die anderen Mitglieder des Vorstands wurden zum Teil ausgewechselt.
Neuer stellvertretender Vorsitzender ist Jens Bukowski (49) aus Veitshöchheim, seine Frau Marion ist stellvertretende Schriftführerin. Anke Navratil-Stütz ist Schriftführerin, Hildegard Kredel Schatzmeisterin, ihr Stellvertreter ist Elmar Engert. Helmut Kredel fungiert als Obmann für das Prüfungswesen.
Des Weiteren steht bei der Verpachtung des Hundehofs ein Wechsel an. Nach 37Jahren ist die Familie Schubert kürzlich ausgezogen. Sie hatte die Hundepension versorgt und beim monatlichen Stammtisch der Jagdhundehalter die Gastwirtschaft betrieben. Ein neuer Pächter zur Bewirtschaftung des 8000-Quadratmeter-Grundstückes im Rottenbaurer Grund wird derzeit gesucht, es stehen mehrere Interessenten zur Auswahl.
„Ich gehe jetzt, aber ich verschwinde nicht.“
Wolfgang Bau über seinen Abschied vom Jagdgebrauchshundeverein

Amtszeit von Wolfgang Bau - Eine Zeit voller Aktivitäten Vor der Wahl hatte Wolfgang Bau auf seine Amtszeit zurückgeblickt. Dabei erinnerte er an eine Zeit, als im Hundehof noch ein professioneller und bezahlter Hundeausbilder tätig war, auch daran, dass der Verein einst rund 100 Mitglieder mehr hatte. Alljährlich hat der Verein Herbstzuchtprüfungen, Verbandsgebrauchsprüfungen, Bringtreue- und Schweißprüfungen organisiert, hat die Hundehalter und ihre vierbeinigen Jagdhelfer zuvor in Lehrgängen auf die Prüfungen vorbereitet. Es wurden Vortragsabende mit namhaften Hundefachleuten oder in Jagd- und Waffenrecht organisiert. Auf dem Gelände des Hundehofs, dessen 50-jähriges Bestehen man 2004 feierte, wurden Parkplätze angelegt und die Klärgruben erneuert. All diese Aktivitäten habe er mit „einer hervorragenden Mannschaft“ bewältigt, sagte Bau und dankte seinen langjährigen Mitstreitern. „Ich gehe jetzt, aber ich verschwinde nicht“, sagte der Amtsgerichtsdirektor im Ruhestand und versprach, der neuen Vorstandschaft mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Seine Nachfolger dankten ihm sein langjähriges Engagement mit einem selbst gemachten Bildband, einer geschnitzten Erinnerungstafel und mit der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden. Vom Jagdgebrauchshundeverband, dem Dachverband aller deutschen Jagdgebrauchshundevereine, wurde Bau mit den Leistungsabzeichen in Bronze und Silber bedacht. Bau hat sich auch als Züchter von Kleinen Münsterländer Vorstehhunden einen Namen gemacht. Sein Nachfolger Manfred Stütz kündigte an, dass sich der Verein „etwas mehr für die Öffentlichkeit öffnen“ wolle. „Wir sind keine Spezln, die im Verborgenen schaffen“, erklärte er. Für einen Jäger müssten Hunde und Hundeprüfungen „das Normale sein“. Denn wie gesagt: „Jagd ohne Hund ist Schund.“