Nur wenige Schritte zur Mainlände und wenige Schritte bis in die Altstadt; direkt an der Stadtmauer mit viel Grün drumherum und Gastronomie zum Schnuppern nahe: Ein Wohnmobilstellplatz auf dem Grundstück direkt unterhalb des historischen Barockgartens in der Lage "Hofstättlein" würde sein Publikum vermutlich finden. Schon in die Bauausschusssitzung hatte er ein halbes Dutzend Interessierte gelockt. Dort wurde der Antrag auf Vorbescheid beraten. Bis zu 16 Stellplätze, mittig ein Schotterweg als Zufahrt, eine Versorgungsstation direkt am Gebrüder-Hofmann-Ring, so die Vorstellung des Antragstellers, würden die Stadt Eibelstadt touristisch bereichern.
Wohnmobil-Tourismus boomt. So nachvollziehbar das für den Bauausschuss ist, den Bedarf wollte beispielsweise CSU-Fraktionssprecher Benedikt Machnig nicht bewerten, zumal es bereits einen großen, gut genutzten Platz am Main beim Wassersportclub gebe. Noch bedeutender war ihm aber, dass Wohnmobile direkt an der Stadtmauer ein Widerspruch zur Gestaltungssatzung wären und allen Planungen der letzten Jahre hin zu hochwertigem Wohnen im Altort. Genau mit Blick auf den vorhandenen Stellplatz erschien auch Katharina Brandl (Grüne) die Notwendigkeit nicht so groß, dass man die außerdem wenig geeignete Stelle opfern müsste. Nüchtern durchdacht, was die Stadt Eibelstadt davon hätte, war Jochen Kunkel (FDP) "letztlich kein einziger Grund eingefallen, warum wir vom bisherigen Verfahren abweichen sollten". Und Edmund Hass (CSU) war sicher: "So wie es jetzt genutzt, beziehungsweise nicht genutzt wird, ist das Grundstück nachhaltiger und wertvoller für Einheimische und Touristen".
Bürgermeister: Vorhaben nicht genehmigungsfähig
Würde allerdings das Zwetschgen-Streuobst auf dem Grundstück nicht gefällt, sondern als Schattenspender in die Planung einbezogen, hielte Marco Seynstahl (CSU) den Platz trotz der Nachbarschaft zum Denkmal Barockgarten nicht für gänzlich ausgeschlossen. Begrüßt wurde mehrfach ausdrücklich, dass Ideen und Engagement gezeigt wurden, so auch von Mathias Herrmann (SPD). Nicht allerdings an diesem Standort, der zum einen im Außenbereich liegt. Als Teil des Gartenkranzes um die Altstadt ist die Fläche zudem im Flächennutzungsplan als Grünfläche ausgewiesen und liegt im Geltungsbereich der Gestaltungssatzung. Bürgermeister Markus Schenk sieht das Vorhaben damit als nicht genehmigungsfähig an. Nach dem städtebaulichen Entwicklungskonzept seien diese Freiräume zu erhalten. Letztlich abgestimmt wird im Stadtrat. Der Tenor im Bauausschuss war allerdings, dass es kein städtisches Einvernehmen für diesen Standort geben wird.