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HEIDINGSFELD: Wohnen auf dem Siemens-Gelände

HEIDINGSFELD

Wohnen auf dem Siemens-Gelände

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    Neue Impulse für Heidingsfeld: Architekt Ernst-Jürgen Stang (Mitte) mit Paul Hupp (rechts), Inhaber LBS-Paul Hupp-Vertriebs-GmbH, und deren Geschäftsführer Alexander Hupp vor dem Eingangsgebäude der Siemens-Niederlassung an der Andreas-Grieser-Straße.
    Neue Impulse für Heidingsfeld: Architekt Ernst-Jürgen Stang (Mitte) mit Paul Hupp (rechts), Inhaber LBS-Paul Hupp-Vertriebs-GmbH, und deren Geschäftsführer Alexander Hupp vor dem Eingangsgebäude der Siemens-Niederlassung an der Andreas-Grieser-Straße. Foto: Foto: Thomas Obermaier

    Nach dem Umzug der Siemens-Niederlassung in die Schweinfurter Straße standen die Gebäude in Heidingsfeld sechs Jahre leer. Nun kommt Bewegung in die Sache: Eine Investorengruppe hat das Grundstück erworben und will das Objekt in Eigentumswohnungen umwandeln. Mit dem ersten Bauabschnitt soll im Frühjahr nächsten Jahres begonnen werden, die zunächst 34 Wohnungen sollen ein Jahr später bezugsfertig sein.

    Fast neun Millionen Euro will die Bauherrengemeinschaft aus Würzburger Geschäftsleuten, die anonym bleiben möchten, in den ersten Abschnitt investieren. Die Pläne sind bereits von der Stadt genehmigt. Die Arbeiten wurden an das Bauunternehmen Josef Riepl (Estenfeld) als Generalunternehmer vergeben.

    Das ehemalige Siemens-Gelände zwischen Mergentheimer Straße und Andreas-Grieser-Straße ist groß wie ein Fußballfeld. Es umfasst einen dreiteiligen Bürokomplex, eine riesige Montagehalle und ein Lager. Zunächst sollen die Bürogebäude in Angriff genommen werden. Nach den Plänen des Würzburger Architekten Ernst-Jürgen Stang (Architekturbüro Stang und Aßmann) werden Halle und Werkstatt abgerissen, die Bürogebäude mit ihrer „hervorragenden Bausubstanz“ (Stang) aber bleiben erhalten. Sie werden entkernt, mit neuer Installation und einem energieeffizienten Blockheizkraftwerk ausgestattet.

    Das ehemalige Eingangsgebäude bekommt eine zusätzliche vierte Etage. Das äußere Erscheinungsbild wird geprägt von einer Fassade nach der aktuellsten Energieeinsparverordnung, von raumhohen Fenstern und vorgesetzten Balkonen. Die Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen von 62 bis 144 Quadratmeter beerhalten durch die Raumhöhe von drei Metern „Loft-Charakter“, so die Bauherrn. Im Untergeschoss gibt es dazu ein Büro von 500 Quadratmetern Fläche.

    „Das Projekt ist ein neuer Impuls für Heidingsfeld und wertet den Stadtteil auf“, sagt Paul Hupp, dessen LBS Paul Hupp Vertriebs-GmbH den Vertrieb übernommen hat. Hupp verweist darauf, dass der Immobilienmarkt in Würzburg „abgeräumt“ ist, aber nach wie vor eine große Nachfrage nach Wohnungen besteht.

    So denken die Investoren daran, auch den Rest des Siemens-Geländes wohnbaulich zu nutzen. Der zweite Abschnitt könnte im Jahr 2013 folgen, konkrete Pläne liegen aber noch nicht auf dem Tisch.

    Siemens seit 1899 in Würzburg

    Mit der Eröffnung des Würzburger Elektrizitätswerkes in der Wallgasse am 1. April 1899 begann die Präsenz der heutigen Siemens AG in Würzburg. Die Nürnberger Firma Schuckert & Cie., ab 1903 Siemens-Schuckert-Werke, richtete am Dachboden des E-Werkes ein Büro ein. Das Unternehmen bekam das Werk zehn Jahre zur Pacht. Hauptaufgabe war zunächst die Elektrifizierung der Stadt.

    Bis zum ersten Weltkrieg expandierte das Unternehmen ständig. 1904 zog es in die Haugerpfarrgasse 9 und erfuhr 1909 beim nächsten Umzug in die Harfenstraße 12 eine Aufwertung als „Technisches Büro Würzburg der Siemens-Schuckert-Werke“. Nach dem ersten Weltkrieg war Siemens mit den Überlandwerke an der Elektrifizierung der Gemeinden Unterfrankens wesentlich beteiligt. Ein zweites Betätigungsfeld wurde die Telekommunikation.

    1945 wurde auch dieses Gebäude durch Bomben zerstört. In Notquartieren begann der Neuanfang. Im Wirtschaftswunder bezog das Büro 1954 großzügige Räume in der Theaterstraße 25. Zu den Aufgaben zählten Verkehrssignalanlagen an der Main-Donau-Wasserstraße, Sprechsysteme an der Autobahn, Ampelanlagen und die Sicherungstechnik im AKW Grafenrheinfeld.

    Nach 15 Jahren waren auch die neuen Räume für inzwischen 200 Mitarbeiter zu klein. So entstand in Heidingsfeld ein moderner Neubau, der seit 1970 das Technische Büro beherbergte, das 1991 in „Zweigniederlassung Würzburg“ umbenannt wurde und bis zu 400 Mitarbeiter beschäftigte.

    Nach 35 Jahren in Heidingsfeld hat die Siemens-Niederlassung mit ihren damals 300 Mitarbeitern 2005 das „Hotelturm-Nebengebäude“ in der Schweinfurter Straße bezogen. Heute sind dort, bedingt unter anderem durch die Ausgliederung des Telefongeschäfts, nach Firmenangaben 230 Mitarbeiter beschäftigt. Das Leistungsspektrum reicht von Medizin-, Klima-, Steuer- und Regeltechnik hin zu industriellen Anwendungen verschiedener Art.

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