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Wolffskeel-Schule kriegt Steilpass aus Afrika

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Wolffskeel-Schule kriegt Steilpass aus Afrika

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    In dem zweitägigen Seminar - einem bundesweiten Pilotprojekt - porträtierten die Realschüler die fünf afrikanischen WM-Länder. Im Erdkunde-Unterricht diskutierten sie mit Afrikanern aus der Elfenbeinküste, Togo und Tunesien. Zum Abschluss kochten sie ein leckeres Menü, das in wenigen Minuten gegessen war.

    Ungeachtet seiner unterschiedlichen kulturellen Traditionen und politischen Entwicklungen werde Afrika meist in Verbindung mit Armut, Aids, Hunger und anderen Katastrophen gebracht, konstatierte Projektkoordinatorin Barbara Brecht. "Deswegen war es uns ein Anliegen, den Schülern klar zu machen, dass sich das Leben ihrer afrikanischen Altersgenossen nicht so sehr von ihrem Leben unterscheidet." Ziel sei gewesen, den Schülern ein differenziertes Afrikabild zu vermitteln.

    Der zwölfjährige Roman Scheller und seine Mitschüler beschäftigten sich zum Beispiel mit einem fiktiven 13-jährigen ghanaischen Jungen namens Anthony, der nach der Schule Kugelschreiber auf den Straßen von Kumasi verkauft. Dabei verdient er 45 Cent am Tag. "Wir haben uns ausgerechnet, wie lange er schaffen muss, bis er sich ein Handy kaufen kann", erzählte Roman. Sie entdeckten Gemeinsamkeiten mit dem ghanaischen Jungen: Ähnlich wie sie will Anthony eine fundierte Schulbildung haben, damit er später gut verdienen kann. Außerdem sind seine Vorbilder Fußballer und Musiker.

    Höhepunkt des zweitägigen Seminars waren die Begegnungen mit den afrikanischen Wissenschaftlern der Universität Bayreuth. Man habe den Schülern erklärt, dass die Mehrheit der rund 650 Millionen Bewohner Afrikas trotz schwierigster politischer und ökonomischer Rahmenbedingungen ihren Lebensunterhalt bestreite und ein Leben jenseits absoluter Armut führe, sagte Urbain N'Dakon. Die Kinder seien zum Teil überrascht gewesen, dass einige Großstädte in der Elfenbeinküste vergleichsweise ähnliche Infrastruktur wie in Europa hätten.

    Voller Lob waren Dr. Noel Kouagou (Togo) und Ramzi Ben Amara (Tunesien): "Die Schüler waren intensiv bei der Sache." Jene, die nicht dabei waren, sind "neugierig und zum Teil neidisch", berichtet der Erdkundelehrer Franz Politzki. "Sie fragen: ,Wann machen wir so etwas?' Das ist ein gutes Zeichen." Die Schule wird das Projekt weiterführen.

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