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WÜRZBURG: Workout mit Hüftschwung

WÜRZBURG

Workout mit Hüftschwung

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    Kraftvoll: Mit Begeisterung für die Bewegung.
    Kraftvoll: Mit Begeisterung für die Bewegung.

    Ein regnerischer Freitagabend in der Münzstraße. In der Turnhalle der Volkshochschule schwitzen 14 Frauen und ein Mann zu lateinamerikanischer Musik. Angeleitet werden sie von Sportwissenschaftler Andreas Petko und Sportstudentin Lisa Arndt. „Zumba“ nennt sich diese Mischung aus Tanzbewegungen und Workout. Und willig folgen die Teilnehmer den mal schnellen, mal langsamen Bewegungen der „Instructors“.

    Während die Frauen im Alter von 20 bis 40+ und der Mann mal ihre Hüften bauchtanzartig bewegen und dann wieder Salsa-Schritte hinlegen, berichtet Isolde Albert-Fuchs von der Volkshochschule Würzburg: „Die Erfinder von Zumba haben den Nerv der Zeit getroffen. Das ist ein Trend, der sich länger halten wird.“

    „Zumba trifft den Nerv der Zeit. Das ist ein Trend, der sich länger halten wird.“

    Isolde Albert-Fuchs Volkshochschule Würzburg

    Die stellvertretende Leiterin der VHS muss es wissen: Seit September 2011 bietet die VHS Zumba-Kurse an. Und das Wachstum ist rasant. Aus anfänglich acht Kursen mit rund 200 Teilnehmern sind im September 2012 bereits 20 Kurse und vier Workshops mit über 500 Teilnehmern aus Würzburg und dem Landkreis Würzburg geworden. „Die zwei Workshops in Güntersleben waren schon im September 2011 immer voll. Und auch die neue Kooperation mit dem Sportverein in Bergtheim läuft bombig – an den zwei Kursen nehmen 25 und 30 Zumba-Fans teil.“ Außerdem stehen momentan 93 Interessenten auf der Warteliste.

    90 Prozent der Zumba-Gemeinde sind weiblich. „Tanz ist eher etwas für Frauen. Die arbeiten gerne mit dem Körper an sich, während Männer Geräte und Mannschaftssportarten bevorzugen“, erklärt Albert-Fuchs die weibliche Dominanz bei Zumba. „Eine übliche Verteilung im Gesundheitsbereich.“

    Um den Trend besser kennenzulernen, nimmt auch Trainerin Gabriele Schmitt, eine Frau im besten Alter, an dem Kurs teil. Das ist aber nicht alles. „Ich habe Spaß an der Bewegung und am Tanzen. Das ist ein guter Ausgleich zu meinem Bürojob. Und außerdem wird dadurch der Stoffwechsel und damit der Kalorienverbrauch angeregt.“

    Am selben Abend findet auch im Citystudio Wöhrle in der Pleich ein Zumba-Kurs statt. Hier unterrichtet die aus Venezuela stammende Dayana Sanabria neun junge und mittelalte Frauen. Während in der VHS auch Stücke aus den internationalen Charts bei den Kursen laufen, bevorzugt Sanabria vor allem südamerikanische Musik. Außerdem läuft hier alles einen Tick langsamer und gedämpfter ab. „Ziel ist, dass die Leute nicht denken“, sagt Teilnehmerin Giovanna. Und wieder fällt das Spaß-Argument: „Es macht unglaublich viel Spaß.“ Fitnessstudiomitglied Helmut Bergup begründet sein Mitmachen dagegen so. „Ich mag die spanische Musik, das spanische Flair.“ Außerdem: „Zumba ist gut für die Koordination von Armen und Beinen.“ Allerdings braucht man dafür Kondition. Ohne geht's nicht.“

    Den Spaßfaktor hat als einer der ersten in Würzburg Studioleiter Hans-Otto Wöhrle schon 2011 erkannt. Sensible Ohren sollten sich allerdings schützen: „Die Musik ist nicht zu überhören. Es gibt welche, die sind mit Ohrenstöpseln da.“ Die laute Musik stört Mittzwanzigerin Katharina Koch-Büttner nicht: „Ich find's vor allem cool, weil man verschiedene Tanzrichtungen kennenlernt.“ Die flotten Rhythmen, die abwechslungsreichen Bewegungen, das vermittele so etwas wie Urlaubsstimmung. „Es ist der einzige Kurs, bei dem man aus dem Alltag richtig raus kommt“, sagt Koch-Büttner.

    Einige Tage später findet im Sportzentrum der Uni Würzburg eine Zumba-Party statt; eine Benefizveranstaltung, veranstaltet von Andreas Petko, Lisa Arndt und Eva Bachmann. Rund 300 Frauen und drei Männer haben sich in der Turnhalle versammelt. Zu den wenigen Männern gehört Student Thomas Eisenschmidt. „Ich bin hier, um mit Freunden abzutanzen. Und außerdem lerne ich gerne neue Choreografien“, sagt er.

    Als Arndt und Bachmann auf dem Podest in der Mitte der Halle tanzen, versuchen die Frauen um sie herum mehr oder minder exakt ihren Bewegungen zu folgen. Doch ob ihnen das exakt gelingt, ist laut Andreas Petko nicht wichtig: „Die Leute sollen sich auf die Musik und nicht auf den Instructor konzentrieren“, erklärt er und ergänzt: „Faxen gehören dazu.“ Überhaupt seien die Schritte des Instructors nur Vorschläge – deswegen hört Petko auch manchmal mitten im Stück für ein paar Sekunden auf. Die anderen tanzen dann einfach weiter. „Zumba ist immer eine Party“, sagt er und macht sich schwungvoll auf den Weg zum Podest.

    Zumba

    Das Fitnessprogramm, das Aerobic- und Tanzelemente (unter anderem Salsa, Mambo, Flamenco, Samba, Bauchtanz, Hip Hop) kombiniert, entwickelte der kolumbianische Tänzer Alberto „Beto“ Perez bereits In den 1990ern. Inzwischen gehören zum Zumba-Programm bereits acht Kurs: Zumba, Zumba Gold, Zumba Toning, Aqua Zumba, Zumbatomic, Zumba in the Circuit, Zumba Gold-Toning, Zumba Sentao. Übrigens: Zumba ist ein rechtlich geschützter Markenname. sr

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