In deutlich kleinerem Rahmen als gewohnt hat die Stadt Würzburg am Mittwochabend die erfolgreichen Sportlerinnen und Sportler des vergangenen Jahres für ihre Leistungen ausgezeichnet: Rund 60 Gäste kamen zur ersten Sportlerehrung seit fast zweieinhalb Jahren, nachdem die Traditionsveranstaltung wegen der Corona-Pandemie 2020 ausfallen musste.
Wenn ihre Athleten und besonders engagierte Funktionäre ausgezeichnet werden, trifft sich normalerweise die gesamte Würzburger Sportszene und feiert – 250 Gäste oder mehr waren in der Vergangenheit keine Seltenheit. Aufgrund der deutlich kleineren Runde konnte in der riesigen Aula der Franz-Oberthür-Schule nicht die gewohnte Stimmung aufkommen. Dankbar für die Präsenzveranstaltung waren die Anwesenden trotzdem: "Wir haben uns über diese Entscheidung sehr gefreut, vielen Dank an die städtischen Verantwortlichen", sagte Christoph Hoffmann, der Präsident des Verbands der Würzburger Sportvereine.
Leonie Beck ist zum dritten Mal "Sportlerin des Jahres"
Die im vergangenen Jahr ausgefallene Sportlerehrung war auch der Grund dafür, dass die Sportlerin und der Sportler des Jahres ihre Pokale für 2019 erst jetzt überreicht bekamen – beide Titel gingen an die Schwimmabteilung des SV 05 Würzburg.
Olympia-Schwimmerin Leonie Beck wurde nach 2015 und 2018 bereits zum dritten Mal "Sportlerin des Jahres". Geehrt wurden damit ihre Erfolge aus dem Jahr 2019, die sie vor zwei Monaten bei den Olympischen Spielen in Tokio mit einem starken Rennen und Platz fünf über zehn Kilometer im Freiwasser bestätigen konnte.

Beck bedankte sich mit einer kurzen Videobotschaft – sie schwimmt am kommenden Wochenende auf Sardinien im Europacup und konnte deshalb nicht persönlich anwesend sein. "Es war mir eine Ehre, Würzburg bei den Olympischen Spielen zu vertreten zu dürfen", sagte die 24-Jährige, die das in Paris 2024 gerne wieder tun würde: "Dann hoffentlich mit einer Medaille." "Würzburger Sportler des Jahres 2019" ist Freiwasser-Schwimmer Sören Meißner – er hat vor zwei Jahren mit der deutschen vier mal 1,25 Kilometer Mixed-Staffel eine WM-Goldmedaille gewonnen.
Erstmals gemeinsame Ehrungen für Jugendliche und Erwachsene
Weil im vergangenen Jahr kaum Wettkämpfe stattfinden konnten, wurde der Titel Sportlerin und Sportler des Jahres für 2020 nicht vergeben. Auch an der geringen Zahl der vergebenen Ehrenplaketten und Urkunden für sportliche Erfolge lässt sich ablesen, dass mit Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 der Sportbetrieb weltweit so gut wie zum Erliegen kam. Deswegen wurden die Ehrungen für Jugendliche und Erwachsene zum ersten Mal gemeinsam durchgeführt.

Die Pandemie und ihre Folgen haben nicht nur den Trainings- und Wettkampfbetrieb lahmgelegt, sondern die Vereine in der Stadt auch finanziell vor Herausforderungen gestellt, weil Veranstaltungen nicht stattfinden konnten und sie Mitglieder verloren haben: "Es geht den Vereinen schlecht, aber es ist keiner existenziell bedroht", fasste Jens Röder, der Leiter des städtischen Sportamts, die Ergebnisse einer Befragung der Vereine zusammen.
"Der Sport hat unter dem Lockdown stark gelitten"
"Der Sport hat unter dem Lockdown stark gelitten. Es gab ständig neue Verordnungen und Auflagen des Gesundheitsministeriums," betonte auch Schul- und Sport-Bürgermeisterin Judith Jörg, die zum ersten Mal die Ehrungen vornahm: "Wir sind inzwischen auf einem guten Weg, unsere Aufgaben wieder normal zu erfüllen, aber ganz rund läuft es immer noch nicht."
Die Ehrungen für besonderes ehrenamtliches Engagement in den Sportvereinen wurden für die vergangenen zwei Jahre vergeben, deswegen waren es einige mehr als üblich. Die höchste Auszeichnung des Würzburger Sports, den Ehrenbrief, erhielten das Ehepaar Bernhard und Ursula Reble (Schwimmabteilung der DJK Würzburg) und Willi Dürrnagel (TV 73), die in ihren Vereinen seit jeweils seit fünf Jahrzehnten ehrenamtlich tätig sind.
Die Sonderehrungen für Sportler und FunktionäreSportlerin des Jahres 2019: Leonie Beck (SV 05 Würzburg), Sportler des Jahres 2019: Sören Meißner (SV 05 Würzburg)Ehrenbrief der Stadt Würzburg: Ursula und Bernhard Reble (DJK Würzburg), Willi Dürrnagel (TV 73 Würzburg)Vorbildlicher Sportler 2019 / Bronzestatue Athena: Harald Borst (Turngemeinde Würzburg)Verdienstmedaille: Rainer Metz (Radsportgemeinschaft Würzburg), Helmut Greß (Akademischer Ruderclub Würzburg), Ursula Stumpf (Freie Turner Würzburg) Quelle: PW