Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

WÜRZBURG: Würzburg-Flug durchs Mittelalter

WÜRZBURG

Würzburg-Flug durchs Mittelalter

    • |
    • |
    Würzburger Informatikstudenten entwickelten für die Universitätsbibliothek in den vergangenen Monaten einen virtuellen Flug durch die Domstadt, wie sie im Jahr 1525 aussah. Ab dem kommen Freitag, 28. März, kann der Flug über das Portal „Franconica online“ der Bibliothek miterlebt werden. Bei der InetBib-Tagung vom 9. bis 11. April in Würzburg wird das Edutainment-Projekt erstmals öffentlich vorgestellt.
    Würzburger Informatikstudenten entwickelten für die Universitätsbibliothek in den vergangenen Monaten einen virtuellen Flug durch die Domstadt, wie sie im Jahr 1525 aussah. Ab dem kommen Freitag, 28. März, kann der Flug über das Portal „Franconica online“ der Bibliothek miterlebt werden. Bei der InetBib-Tagung vom 9. bis 11. April in Würzburg wird das Edutainment-Projekt erstmals öffentlich vorgestellt. Foto: FOTO Universität Würzburg

    Schulrat Dr. Franz Seberich fertigte nach dem 2. Weltkrieg Architekturskizzen vom mittelalterlichen Würzburg an. Auf diesen Skizzen beruht das hölzerne Stadtmodell, das im Fürstenbaumuseum der Festung Marienberg zu sehen ist. Ein solches Holzmodell, weiß UB-Leiter Dr. Karl Südekum, lockt im Zeitalter von Ebay und E-Banking kaum noch einen Studenten hinter dem Ofen hervor. Deshalb kam die Bibliothek auf die Idee, Stadtmodelle wie das vom mittelalterlichen Würzburg zu animieren. In wenigen Tagen kann jeder Interessierte vom heimischen Computer aus den neu entwickelten Rundflug miterleben. Die Luftreise soll in den kommenden Monaten durch einen virtuellen Ausflug in den Dom erweitert werden. Danach wird das Modell der im 2. Weltkrieg zerstörten Stadt animiert.

    Weil die Würzburger Bibliothek vorbildlich in Sachen Internetnutzung ist, wurde sie als Austragungsort für die 10. InetBib-Tagung gewählt. Es ist das erste Mal, dass diese Tagung für Bibliothekare aus ganz Deutschland in Bayern stattfindet. 400 Teilnehmer werden laut Südekum erwartet. An den vier Kongresstagen beschäftigen sie sich mit RFID-Technologie in Bibliotheken, webbasierter Literaturverwaltung, der Bibliothek 2.0 sowie mit dem Thema „Bibliothek und Second Life“. Am zweiten Kongresstag wird Südekum die Edutainment-Initiativen der Würzburger UB präsentieren.

    Wo früher ein Aufsatz geschrieben wurde, so der Bibliothekar, vermitteln heute Animationsfilme und Videoclips Wissen. Ein Beispiel hierfür ist der kürzlich in „Franconica online“ eingespeiste Videoclip zum Rundbuch des Julius Echter. In dem Film wird Studenten und Interessierten erläutert, wie Bibliothekare mit diesem wertvollen „Kuriosum“ umgehen. Südekum: „Schweiß oder Handcreme darf nicht auf dieses Werk gelangen. Deshalb kann das Rundbuch nur mit Handschuhen angefasst werden.“

    Geschichtsfreunde haben auf „Franconica online“ seit wenigen Wochen auch die Möglichkeit, die Bischofschronik des Lorenz Fries virtuell zu durchblättern. Auch die in Würzburg weniger bekannte Coburger „Chronik der Sachsen und Thüringer“ von Georg Spalatin ist über das Portal bequem im Internet nachzulesen. Damit sparen sich Hobbyhistoriker den Weg in die Coburger Landesbibliothek, wo das um 1520 entstandene Werk aufbewahrt wird.

    Nach und nach will sich die Hochschuleinrichtung laut Südekum zu einer interaktiven „Bibliothek 2.0“ entwickeln. Geplant sind Blogs, an denen sich die ganze Bevölkerung Unterfrankens beteiligen kann. Geeignet dafür wäre zum Beispiel der in Kürze erarbeitete Rundflug durch das zerstörte Würzburg. Wer Fotos von Würzburg in der Nachkriegszeit hat, kann diese künftig über einen Blog ins Netz stellen und allen Interessierten zugänglich machen.

    Das Portal „Franconica online“ der UB im Internet: wwww.franconica-online.de.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden