Pfarr – der Name weckt in Würzburg Erinnerungen an das Gesangsquintett "Gebrüder Pfarr", die jahrzehntelang in Mainfranken und Deutschland musikalisch erfolgreich waren. Klaus Pfarr, einer der fünf Brüder des Quintetts, ist nun nach langer Krankheit am 22. August im Alter von 75 Jahren gestorben.
Sein Leben lang hat Klaus Pfarr in Würzburg gewohnt, lediglich vier Jahre verbrachten er und seine Frau Elisabeth Pfarr in Aschaffenburg. Ursprünglich sei er Starkstromelektriker und Spengler-Installateur gewesen, sagt Elisabeth Pfarr. Doch ihr zuliebe habe ihr Mann umgeschult und sei Floristmeister geworden, genau wie sie. Gemeinsam haben sie 1970 den Blumenladen von Elisabeth Pfarrs Eltern in der Sanderstraße übernommen und bis 1988 geführt. Danach ging es selbstständig in verschiedenen floristischen Jobs weiter.
Auftritte im Radio und im Fernsehen
Elisabeth Pfarr erzählt: "Mein Mann war ein sehr kreativer Mensch und handwerklich unheimlich begabt." Diese Kreativität lebte Klaus Pfarr nicht nur als Florist, sondern auch als Sänger aus: Bis Mitte der 1990er-Jahre trat er gemeinsam mit seinen vier Brüdern Walter, Hans, Jürgen und Günther als "Gebrüder Pfarr" auf. Sechs LPs und vier CDs brachte das Gesangsquintett heraus, sie hatten Auftritte in Radio und Fernsehen und tourten durch ganz Deutschland.
Nach der Auflösung gründete Jürgen Pfarr den Würzburger Polizeichor, in welchem Klaus Pfarr bis drei Jahre vor seinem Tod sang. Zudem machten die beiden vor etwa 15 Jahren noch den großen Motorradführerschein, mit der Harley Davidson war Klaus Pfarr regelmäßig unterwegs. "Das Motorrad und die Singerei, das war sein Leben", erinnert sich seine Frau.
Nachdem Singen und Motorradfahren gesundheitlich nicht mehr möglich waren, fand Klaus Pfarr Kraft bei seiner Familie. "Die Enkelkinder haben ihm in letzter Zeit sehr viel Lebensmut gegeben", sagt Elisabeth Pfarr. Zwei Kinder und zwei Enkelkinder hat das Ehepaar, das vergangenes Silvester Goldene Hochzeit feierte. "Er hat bis zum Schluss das Lachen nicht verlernt."