Es ist nun genau zwei Jahre her, dass erstmals seit dem Ende des Zweiten Weltkrieg an einem gewöhnlichen Wochentag in ganz Deutschland die Schulen geschlossen blieben. Die Coronapandemie hatte sich innerhalb kürzester Zeit mit rasantem Tempo im ganzen Bundesgebiet verbreitet. In Bayern begann für rund 1,6 Millionen Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrkräfte die Zeit des Distanzunterrichts.

Nach und nach nahmen die Schulen die neue Situation an und entwickelten mit viel Kreativität und großem Einsatz eigene Projekte und Ideen, heißt es in einer Pressemitteilung des Kultusministeriums. "Lehrkräfte, Schüler und Eltern – sie alle haben es geschafft, in schwierigen Zeiten ein qualitativ hochwertiges und abwechslungsreiches Bildungsangebot anzubieten und in der Schulfamilie das Zusammengehörigkeitsgefühl aufrechtzuerhalten", wird Kultusstaatssekretärin Anna Stolz darin zitiert. Rund 200 Schulen aller Schularten aus ganz Bayern wurden deshalb für ihr besonderes Engagement in dieser Zeit ausgezeichnet und mit jeweils 1000 Euro prämiert - so auch drei Schulen aus Stadt und Landkreis Würzburg.
Workshops wurden in virtuelle Besprechungsräume verlegt

Prämiert wurden besondere Eigeninitiative und Ideenreichtum bei der Gestaltung der Corona-bedingten Abläufe. Das hat die Klara-Oppenheimer-Schule mit ihrem Projekt "Barcamp" geschafft. Laut Lehrplan sollen Azubis im Beruf Kaufleute für Büromanagement im dritten Lehrjahr ein Projekt eigenständig planen, durchführen und evaluieren. "Wir setzen dies um, indem Schülerinnen und Schüler aller 12. Klassen in diesem Ausbildungsberuf gemeinsam ein Barcamp organisieren und durchführen", erklärt Schulleiter Wilhelm Ott auf Anfrage. Dabei entwickeln und gestalten sie Inhalt und Ablauf verschiedener Workshops.

"Aufgrund der Corona-Pandemie musste das bisherige Konzept im Jahr 2020 an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst, also in allen Phasen digitalisiert werden." Workshops fanden also nicht mehr in Klassenzimmern statt, sondern wurden in virtuelle Besprechungsräume verlegt. Zusätzlich stand eine virtuelle Cafeteria für Pausengespräche zur Verfügung. "So konnten sich die Schülerinnen und Schüler über alle teilnehmenden Klassen hinweg austauschen, obwohl jeder von zu Hause aus an dem Projekt teilnahm", so der Schulleiter.
Ein persönlicher Besuch der Kultusstaatssekretärin
Am Donnerstag besuchte Kultusstaatssekretärin Anna Stolz gemeinsam mit Würzburgs Schulbürgermeisterin Judith Jörg die Schule, um einen Einblick in die Projekte vor Ort zu gewinnen und persönlich die Urkunde zu erreichen. "Unser Blick geht nach vorne, die Digitalisierung hat unseren Schulen einen enormen Schub verliehen und innovative Lernmethoden schaffen eine flexible und offene Lernkultur. Wir gehen gestärkt aus der Krise hervor, denn wir behalten Bewährtes bei, entwickeln es weiter und nehmen neue Ideen mit auf", so Stolz in der Pressemitteilung.
"Wir gehen gestärkt aus der Krise hervor, denn wir behalten Bewährtes bei, entwickeln es weiter und nehmen neue Ideen mit auf"
Kultusstaatssekretärin Anna Stolz
"Wir freuen uns sehr, das ist eine große Anerkennung für die gesamte Schule", so Ott im Gespräch mit der Redaktion. In der Projektarbeit stecke viel Fleiß, "dieser hat sich nun ausgezahlt."
Auch zwei weitere Schulen in und um Würzburg wurden ausgezeichnet
Neben der Klara-Oppenheimer-Schule wurden auch die Mittelschule Zellerau sowie die Leopold-Sonnemann-Realschule in Höchberg ausgezeichnet. Die Mittelschule Zellerau hat ein internationales Kochbuch erstellt. Dabei wurden fächerübergreifend Themen aus den Fächern Soziales, Deutsch, Ethik, Geschichte-Politik-Geographie und Informatik verbunden.
Die Leopold-Sonnemann-Realschule erstellte ein Homeoffice-Video, in dem die Lehrkräfte beim Fahrradfahren im Schulhaus oder Homeoffice die Schülerinnen und Schüler animierten, selbst aktiv zu werden. Diese konnten dann selbst zum "Filmstar" werden und kleine Videos mit sich in der Hauptrolle beim Sporttreiben mit dem Fahrrad drehen. Anschließend wurden alle Videos zu einem Video zusammengeschnitten, das im Internet präsentiert wurde.