Bettina Rösner hat lange gesucht, bis sie alles zusammen hatte, was für die Würzburg-Torte notwendig ist. Wobei die Zutaten noch das Einfachste waren: Schokolade, Bisquitteig und Marzipan. Dass in eine fränkische Torte auch Wein gehört, stand für die Hobbyzuckerbäckerin ohnehin fest. Die Tropfen, mit denen die süße Spezialität veredelt wird, stammen vom Weingut Kurt Marenghi aus Heidingsfeld.
Das alleine reichte Bettina Rösner aber nicht, um die Torte „so richtig würzburgerisch“ werden zu lassen. Von der Confiserie Bossert aus dem Falkenhaus kommen essbare Bilder, auf denen die Wahrzeichen der Stadt wie Falkenhaus, Festung oder Käppele zu sehen sind. Diese Bilder sind auf kleinen Marzipanplatten fixiert, die die einzelnen Tortenstücke verzieren.
Letztendlich blieb nur die Frage, wer die Würzburg-Torte anfertigen soll. Nachdem Bettina Rösner bei verschiedenen Konditoreien in Würzburg vorstellig wurde, um die Würzburg-Torte dort „in Serie“ fertigen zu lassen, folgte die Ernüchterung. So richtig begeistern konnte sich keiner der teils namhaften Betriebe für die neue Heimatspezialität.
Anders war das aber im Caféhaus Schatztruhe im Weinort Sommerhausen. Deren Betreiberinnen Christa-Maria Gerth und Alexandra Öder waren sofort begeistert von der süßen Idee. „Wir sind eigentlich immer offen für Neues,“ so Gerth und Öder. Bei einem ersten Probelauf zeigten sich Gäste des Cafés angetan vom Naschwerk.
Auch die Idee des regionalen Bezugs entpuppte sich als zugkräftig. Im Sommerhäuser Caféhaus wird die Torte in eckiger statt in runder Form verkauft – was schlicht und einfach lagerungstechnische Gründe hat. Zum Verschenken und auf Wunsch stellt Konditormeisterin Alexandra Öder die Würzburg-Torte allerdings in ihrer klassischen, runden Form her.
Einen Teil des erzielten Verkaufserlöses spendet Tortenerfinderin Bettina Rösner übrigens dem Würzburger Tierheim. So tut die süße Spezialität auch noch etwas Gutes.