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Würzburg: Würzburger Adventskalender: Die Weihnachtsgeschichte zum Basteln

Würzburg

Würzburger Adventskalender: Die Weihnachtsgeschichte zum Basteln

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    Symbolbild: Eine Weihnachtskrippe des Künstlers Antonio Pigozzi.
    Symbolbild: Eine Weihnachtskrippe des Künstlers Antonio Pigozzi. Foto: Felix Kästle, dpa

    Der Advent war in meiner Kindheit eine besinnliche Zeit, die wir in der Familie verbrachten. Die Tage waren kurz. Sobald die Dunkelheit einsetzte, machten wir es uns drinnen gemütlich.

    Unsere Fenster schmückten wir mit Strohsternen und ließen die Rollläden oben, damit man die Sterne auch von draußen sehen konnte. Kerzen erleuchteten den Raum und alles war sehr heimelig. Wir Kinder saßen mit unserer Mutter am Esstisch und bastelten oder lasen.

    Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der Adventskalender "Der Weg zur Krippe". Statt Türchen gab es portionsweise die Weihnachtsgeschichte und jeden Tag einen Bogen Papier und eine Bastelanleitung. Nach und nach entstand so eine Weihnachtskrippe aus Papier: erst der Stall, dann der Ochse und der Esel, die drei Könige, Maria, Josef und zum Schluss das Jesuskind. Wir waren mit Begeisterung dabei. Natürlich gehörten zu Weihnachten auch die selbstgemachten Plätzchen, die wir in großen Mengen produzierten.

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    Wie das Leben so spielt, verschlug es mich für einige Jahre nach Neuseeland ans andere Ende der Welt. Auch dort war im Dezember alles weihnachtlich geschmückt und überall standen Christbäume. Die Häuser waren beleuchtet und es wurde Weihnachtsmusik in den Kaufhäusern gespielt.

    In einem Jahr schickte mir mein Bruder den Adventskalender "Der Weg zur Krippe", den er zufällig in einer Buchhandlung entdeckt hatte. So setzte ich mich auch in Neuseeland jeden Abend hin und bastelte an den Krippenfiguren. Die richtige Stimmung wollte aber nicht aufkommen, denn im Dezember ist in Neuseeland Sommerzeit. Die Luft war warm und die Tage lange hell.

    So kam es vor, dass wir am Heiligabend frühmorgens im Meer schwammen oder Eis aßen. Es fehlten Kälte und Dunkelheit, die für mich einfach zu Weihnachten gehören. Auch die selbst gebackenen Weihnachtsplätzchen wollten mitten im Sommer nicht so recht schmecken. Es fühlte sich einfach bizarr an.

    Mittlerweile lebe ich wieder in Würzburg und bin selbst Mutter. Ich versuche, den Weihnachtszauber meiner Kindheit an meinen Sohn weiterzugeben. Mit Begeisterung stehen wir tagsüber in der Küche und backen Weihnachtsplätzchen. Und abends basteln wir unsere Krippe.

    Nun habe ich das Glück in Sommerhausen zu arbeiten. Der Ort verwandelt sich jedes Jahr im Advent fast über Nacht in ein kleines, verwunschenes Adventsdorf. Wenn ich dann am Morgen zu meinem Büro im Rathaus gehe, sehe ich die liebevoll geschmückten Häuser und Gassen und freue mich, dass ich die Weihnachtszeit in Franken genießen kann.

    Text: Waltraud Schiedermair

    Waltraud Schiedermair ist Leiterin der Tourist-Information in Sommerhausen.

    In der Kolumne „Würzburger Adventskalender“ schreiben Menschen aus der Region Würzburg Anekdoten und Gedanken rund um Advent und Weihnachtsfest.

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