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Würzburg: Würzburger Adventskalender: Weihnachten in Mazedonien

Würzburg

Würzburger Adventskalender: Weihnachten in Mazedonien

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    Würzburger Adventskalender: Weihnachten in Mazedonien
    Würzburger Adventskalender: Weihnachten in Mazedonien Foto: Andreas Hoyer, Grafik Main-Post

    Weihnachten ist eines meiner liebsten Feste, deshalb möchte ich davon erzählen. Wegen meiner Arbeit kann ich es normalerweise nicht mit meiner Familie in Skopje, Mazedonien, verbringen. Aber wir finden immer einen Weg zusammen zu sein: online!

    In Mazedonien feiern wir Weihnachten nach dem Julianischen Kalender am 7. Januar. Aber bereits zwei Tage vorher beginnen die ersten Feierlichkeiten: Am 5. Januar holen wir einen neuen Eichenzweig aus der Kirche, den wir dann das ganze Jahr über aufbewahren. Am Abend entzünden wir das Weihnachtsfeuer und verbrennen die Eichenzweige des Vorjahres. Wir singen Weihnachtslieder, tanzen und trinken heißen Schnaps. So sollen die bösen Geister vertrieben werden.

    Am nächsten Tag, dem 6. Januar, begehen wir mit Heiligabend den großen christlichen Feiertag. Kinder klopfen an die Türen der Nachbarn und singen das Weihnachtslied "Kolede Lede". Der Tradition nach werden sie mit Kuchen, Kastanien, Nüssen, Äpfeln und Münzen belohnt. Mit ihrem Gesang sind sie symbolische Vorboten und verkünden die Geburt Christi.

    Am Heiligen Abend backt jedes Haus einen Kuchen oder ein Brot und legt eine Münze hinein. Wenn sich alle zum Abendessen versammeln, bricht das älteste Familienmitglied, nachdem es sich bekreuzigt und den Tisch gesegnet hat, das Brot in so viele Stücke, wie es Familienmitglieder gibt, und lässt ein Stück für Gott und das Haus zurück. Dann suchen alle die Münze in ihrem Stück Brot und derjenige, der sie findet, gilt als der Glücklichste im kommenden Jahr. Es werden traditionelle Gerichte ohne tierische Produkte gereicht, die die ganze Nacht auf dem Tisch stehen bleiben und so endet am Heiligen Abend das Weihnachtsfasten.

    Am Weihnachtstag gehen alle zur Morgenliturgie in die Kirche und bereiten dann ein festliches Mittagessen zu, das hauptsächlich aus Schweinefleisch, viel Gemüse und Kuchen als Nachtisch besteht. Tagsüber besucht man normalerweise seine Großfamilie oder Freunde. Letztes Jahr hatte ich großes Glück! Ich habe drei Münzen bekommen. Eine war in dem Brot, das ich für mich und meinen Freund in Würzburg gebacken habe, eine habe ich von seiner Familie und eine von meiner Familie in Skopje bekommen. 2024 war ein wirklich gesegnetes Jahr für mich und ich bin sicher, das waren die Weihnachtsmünzen!

    Milena Arsovska ist Sopranistin am Mainfranken Theater Würzburg. 

    In der Kolumne "Würzburger Adventskalender" schreiben Menschen aus der Region Würzburg Anekdoten und Gedanken rund um Advent und Weihnachtsfest.

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