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Würzburg: Würzburger Benefiztag in der Posthalle: "Wir sind sprachlos über den Krieg in der Ukraine, aber nicht machtlos"

Würzburg

Würzburger Benefiztag in der Posthalle: "Wir sind sprachlos über den Krieg in der Ukraine, aber nicht machtlos"

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    Hartmut Emser ist Initiator des Würzburger Benefiztages "Culture for Peace" – zu deutsch "Kultur für Frieden". Er möchte damit ein Zeichen setzen.
    Hartmut Emser ist Initiator des Würzburger Benefiztages "Culture for Peace" – zu deutsch "Kultur für Frieden". Er möchte damit ein Zeichen setzen. Foto: Patty Varasano

    Am Karsamstag, 16. April, steht ganz Würzburg im Zeichen der Solidarität mit der von Krieg gebeutelten Ukraine. Wie bereits berichtet, will die Würzburger Kulturszene mit einer ganztägigen Benefizveranstaltung unter dem Motto "Culture for Peace" – zu deutsch "Kultur für Frieden" – unter anderem in der Posthalle ein Zeichen setzen.

    Ziel des Aktionstages ist es, so viele Spendengelder wie möglich einzusammeln. Diese sollen zum Teil an den in Würzburg neu gegründeten Verein "Mrija - Verein zur Unterstützung der Ukraine" gehen. Ein anderer Teil des Erlöses soll an eine nationale Hilfsaktion, die Projekte direkt in der Ukraine unterstützt, gespendet werden. Hinter der Aktion steckt unter anderem der Würzburger Hartmut Emser. Im Gespräch erklärt er, wieso er den Ukrainerinnen und Ukrainern unbedingt helfen möchte und was genau auf dem Programm steht.

    Frage: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Benefizkonzert zu veranstalten?

    Hartmut Emser: Ich bin selbst Vater dreier Kinder und Opa zweier Enkelkinder. Ich wurde 1953 geboren, gehöre also zu einer Generation, die keinen Krieg nahe erleben musste. Das ist ein großes Glück. Die Nachricht über den Krieg in der Ukraine hat mich so mitgenommen, dass ich gleich Jojo Schulz (Anmerkung der Redaktion: Geschäftsführer der Posthalle) angerufen und gesagt habe, dass wir da etwas machen müssen. Man ist sprachlos, aber nicht machtlos.

    Unter dem Motto "Culture for Peace" findet am Karsamstag in Würzburg ein Benefiztag für die Ukraine statt. Hinten von links: Die Initiatoren Jojo Schulz und Hartmut Emser. Vorne von links: Anastasia Schmid vom Verein "Mrija" und Sandy Rößer vom Dachverband freier Kulturträger.
    Unter dem Motto "Culture for Peace" findet am Karsamstag in Würzburg ein Benefiztag für die Ukraine statt. Hinten von links: Die Initiatoren Jojo Schulz und Hartmut Emser. Vorne von links: Anastasia Schmid vom Verein "Mrija" und Sandy Rößer vom Dachverband freier Kulturträger. Foto: Thomas Obermeier

    Organisiert wird die Veranstaltung von einem Aktionsbündnis. Wie konnten Sie so schnell so viele Menschen gewinnen?

    Emser: Im kleinen Kreis haben sich dann in der Posthalle Jojo Schulz, Vertreter des Dachverbands Würzburger Kulturträger, Vertreter des Umsonst&Draußen-Vereins und ich getroffen. Wir haben unsere Kontakte genutzt und herumgefragt, wer dabei ist. Am nächsten Tag sind bereits die ersten neuen Kontakte entstanden. Auch der Würzburger Oberbürgermeister Christian Schuchardt hat uns auf Anfrage schnell signalisiert, dass er die Schirmherrschaft übernehmen will. Sehr schnell hatten wir auch Kontakt zum neu gegründeten ukrainischen Verein "Mrija", der sich ebenfalls an dieser Benefizveranstaltung beteiligen wird. Und so ging eins ins andere. Ich denke, das ist auch ein gutes Zeichen für uns als Stadt, uns als aktive und demokratische Solidargemeinschaft zu zeigen. Zu zeigen, dass wir diesen Krieg nicht wollen und versuchen, zu helfen.

    "Ich denke, das ist auch ein gutes Zeichen für uns als Stadt, uns als aktive und demokratische Solidargemeinschaft zu zeigen."

    Hartmut Emser, Initiator von "Culture for Peace"

    In der ganzen Stadt finden Veranstaltungen statt. Doch vor allem in der Posthalle ist ein breit gefächertes Programm geplant...

    Emser: Uns war wichtig, für Kinder und Familien bereits am Nachmittag etwas bieten zu können. So wird es zum Beispiel einen Zauberer und Theater geben. Seit Kurzem steht fest, dass wir sogar eine Kletterwand vom Deutschen Alpenverein zur Verfügung gestellt bekommen - das ist eine tolle Geschichte! Die Halle ist groß, sodass wir viele Möglichkeiten haben: Von Initiativen vorstellen, Aktionen machen und natürlich Konzerte zeigen. Das Programm wird immer wieder aktualisiert. Bereits zugesagt haben Pupkulies & Rebecca, Sara Teamusician, Mucho Mojo, Jochen Volpert Band, Zeremony und viele weitere. Einen ganz besonderen Konzertbeitrag geben elf russische und ukrainische Musikerinnen und Musiker des Philharmonischen Orchesters des Mainfrankentheaters, die gemeinsam auftreten. Mit im Boot sind ebenfalls das Theater Neunerplatz, das Theater Chambinzky, der Keller Z87 und das Kino Central, die mit ihren unterschiedlichen kulturellen Angeboten auch einen wichtigen Beitrag für diesen Benefiztag leisten werden.

    Ziel des Aktionstages ist es, so viele Spendengelder wie möglich einzusammeln. Auch vorab schon. 100.000 Euro sind das Ziel. Glauben Sie daran, dass diese Summe zusammen kommt?

    Emser: Zugegeben, das ist ein sehr hohes Ziel. Ich bin über jeden Euro froh, das sage ich ganz deutlich. Wir sind optimistisch. Wenn es 50.000 Euro werden, dann werden es 50.000. Wenn es 70.000 Euro werden, dann werden es 70.000. Wenn es 100.000 Euro werden, dann wäre das der absolute Knaller. Das wäre ein Highlight.

    Die Rede ist von einem Überraschungsgast. Dürfen Sie schon etwas verraten?

    Emser: Da können wir noch nichts sagen, da laufen noch Gespräche im Hintergrund. Mit "Culture for peace" schließt sich Würzburg einer übergreifenden kulturellen Solidaritätsbewegung in ganz Deutschland an. So fand in Berlin beispielsweise vor Kurzem die Veranstaltung "Sound of peace" statt. Zu dort haben wir Kontakte. Auf einer anderen Schiene haben wir Bekannte, die jemanden kennen, die wiederum jemanden kennen. Wenn alles gut läuft, bekommen wir also einen Überraschungsgast. Aber wir haben natürlich von Anfang an gesagt, dass wir versuchen, unsere regionale Kulturszene zu animieren und aktivieren. Was uns wirklich gut gelungen ist. Es sind viele Leute dabei, die man kennt und die in unserer Region bekannt sind. Ich finde es toll, dass es uns in dieser Kürze der Zeit gelungen ist, so etwas auf die Beine zu stellen.

    Einen Überblick über die aktuelle Spendenhöhe bietet ein tägliches (außer Montag) Spendenbarometer auf der Würzburger Lokalseite.

    Spenden werden unter folgendem Konto angenommen:  Förderverein Posthalle e.V.; IBAN: DE30 7905 0000 0048 5632 33; Sparkasse Mainfranken; Kennwort: "Culture for Peace – Ukraine"

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