Die „Mobile Flüchtlingshilfe Würzburg“ und das Projekt „Willkommen mit Musik“ im Theater am Neunerplatz haben sich zum Ziel gesetzt, Menschen in den Flüchtlingsunterkünften mit Musik und Musizieren ihren Alltag ein wenig zu erleichtern. Sie tun dies seit Oktober 2014.
Zunächst besuchten sie in Würzburg und der Region Flüchtlingsunterkünfte, inzwischen ist ihr Know How auch in anderen Städten beim Aufbau ähnlicher Initiativen gefragt. Ende August werden zwei Mitarbeiter der Würzburger Initiativen nach Griechenland aufbrechen, um dort in einem Flüchtlingscamp musikpädagogische Angebote zu machen, kleine Konzerte zu spielen und mit den Menschen zu musizieren.
Warum Griechenland? Nachdem das große Flüchtlingscamp Idomeni, das weltweit Schlagzeilen gemacht hat, aufgelöst wurde, leben viele Menschen auf der Flucht in mehr oder weniger improvisierten Camps, die über ganz Griechenland verteilt sind. Zwar seien in diesen Unterkünften Schlafplätze, Nahrung, sowie sanitäre und medizinische Versorgung vorhanden, doch es fehle an Menschlichkeit, heißt es in einer Mitteilung der beiden Würzburger Initiativen.
Deshalb wollen Jonas Hermes und Rosa Faerber demnächst nach Filippiada im Westen Griechenland aufbrechen, wo die Mobile Flüchtlingshilfe ein Camp mit etwa 600 Bewohnern betreut.
Was die beiden Würzburger für ihren Klangtransport nach Griechenland in erster Linie benötigen, sind gebrauchte und spielbare Musikinstrumente. Bevorzugt werden Handtrommeln, Klangstäbe, Shaker, kleine Latin-Perkussionsinstrumente, Congas, Bongos, Toms, arabische trommeln, eine Gitarre, Jonglierbälle, Glöckchen, Becken, arabisch-orientalische Saiteninstrumente wie Saz und Oud sowie Flöten. Wünschenswert wäre auch ein Aktivlautsprecher oder eine kleine PA mit Line-in.
Wer sich also von derartigem Instrumentarium trennen möchte, weil er es nicht mehr benötigt oder es verschenken möchte, kann diese Instrumente für den Klangtransport zur Verfügung stellen.
Die Spenden können am 18., 19., 20. und 21. August jeweils im Anschluss an die Vorstellung des Stücks „Zuhause kann überall sein“ im Theater am Neunerplatz abgegeben werden. Die Aufführung beginnt jeweils um elf Uhr und endet etwa eine Stunde später.
Natürlich kostet der Klangstransport auch Geld. Es muss ein Fahrzeug angemietet werden, Benzinkosten müssen finanziert und Verpflegung bezahlt werden. Deshalb sind auch Geldspenden willkommen. Insgesamt wird das Unternehmen etwa 2500 Euro kosten, so Jonas Hermes.
Die Instrumente werden die beiden Würzburger Musikpädagogen bei ihrem zehntägigen Aufenthalt im Camp den geflüchteten zur Verfügung stellen. Dreimal am Tag werden sie musikpädagogische Angebote machen. Für Interessenten werden sie auch einen „Crashkurs in sprachfreier Musikpädagogik“ anbieten, denn in den Camps gibt es natürlich auch Sprachbarrieren.
Spenden unter 50 Euro: Julie Michelle Brustmann, Verwendungszweck „Klangtransport“, IBAN: DE 88 4165 1770 0000 5933 01, BIC: WELADED1HSL,PayPal: Spendenkonvoi@outlook.de Spenden über 50 Euro: Förderverein für das Theater am Neunerplatz, Verwendungszweck „Klangtransport Willkommen mit Musik“, IBAN: DE81 7905 0000 0000 0451 46, SWIFT-BIC: BYLADEM1SWU