Robert Haller (46) ist der neue Direktor für Weinbau und Kellerwirtschaft im Weingut Bürgerspital. Diese Entscheidung traf der Stiftungsausschuss unter Vorsitz von Oberbürgermeisterin Pia Beckmann. Gemeinsam mit Sonja Höferlin als Direktorin für Vertrieb und Marketing will Haller die positive Entwicklung fortsetzen, die das Weingut in den vergangenen Jahren genommen hat. Er tritt die Nachfolge von Helmut Plunien an, der nach sechs Jahren als Weingutsdirektor Ende April zu den Bischöflichen Weingütern in seiner Heimat Trier wechselt.
Mit Haller hat das Bürgerspital einen weithin anerkannten Weinfachmann gewonnen. In den vergangenen 13 Jahren stand er in Diensten des Weingutes Löwenstein von Alois Konstantin Fürst zu Löwenstein mit Sitz in Kreuzwertheim. Dieses Weingut bewirtschaftet 45 Hektar Rebfläche unter anderem am berühmten Homburger Kallmuth am Main, an der Tauber und im Hallgarten im Rheingau.
Er freue sich auf seine neue Aufgabe, sagte Haller in einem ersten Gespräch mit der MAIN-POST. Vom Weingut Löwenstein scheide er im gegenseitigen Einvernehmen. Nach 13 Jahren habe er noch einmal eine neue berufliche Aufgabe gesucht. An Würzburg reizen das Umfeld und dass er hier in einem so alteingesessenen Weingut arbeiten könne. Mit 110 Hektar Rebfläche ist das 1334 gegründete Weingut des Bürgerspitals eines des ältesten und größten in Deutschland.
Mit dem Wechsel an der Spitze wird ein Knick in der Weinphilosophie nicht zu erwarten sein. Mit dem bisherigen Weingutsleiter Helmut Plunien verstehe er sich sowohl persönlich wie auch weinmäßig sehr gut, meinte Haller. Im Weingut Löwenstein, das wie das Bürgerspital Mitglied im Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) und zudem einer der fünf renommierten fränkischen „Trias“-Winzer ist, steht Haller für terroirbetonte, trockene und authentische Weine auf dem Boden guter handwerklicher Arbeit. Und so sieht er die Aufgabe in Würzburg wie maßgeschneidert für sich. Mit seinem Amtsantritt wird es indes wegen seiner laufenden Verpflichtungen noch einige Zeit dauern. Die nächste Ernte soll aber schon unter seiner Leitung stattfinden.
Haller, geboren in Herrnberg bei Stuttgart, hat an der Fachhochschule Wiesbaden-Geisenheim Weinbau und Kellerwirtschaft studiert. Anschließend sammelte er bei Winzern in der Toskana und in Baden Erfahrung. Er ist ein mehrfach preisgekrönter Weinmacher. Unter anderem hat ihn der Weinführer des Gault Millau zum Gutsverwalter des Jahres 2004 gekürt. Und auch das passt zu Würzburg, denn die letzten fränkischen Weingutsleiter des Jahren waren 1996 Horst Kolesch vom Juliusspital und 2000 Rudolf Frieß vom Bürgerspital.