Was verbindet Würzburg mit New York und Mauritius? Auf den ersten Blick wenig – doch 13 junge Studenten der Julius-Maximilians-Universität wagten sich jüngst auf internationales politisches Parkett und vertraten die Interessen der Inselrepublik Mauritius bei der weltweit größten und realitätsgetreuesten Simulation der Vereinten Nationen in New York.
Die Würzburger Delegation 2007 des Projekts „National Model United Nations“ (NMUN) flog nach einem Jahr intensiver organisatorischer und inhaltlicher Vorbereitung in die USA, um mit Studenten aus aller Welt in verschiedenen UN-Komitees über aktuelle weltpolitische Themen zu diskutieren, Reden in englischer Sprache zu halten und Kontakte zu knüpfen.
Einblicke in die Realpolitik
Dabei standen bei der Simulation im Marriott-Hotel am New Yorker Times Square nicht nur die Verbesserung von Schlüsselqualifikationen und Sprachkenntnissen im Vordergrund, das gute Dutzend erhielt bei ihrer vorausgehenden „Study-Tour“ auch Einblicke in die Realpolitik. Hochrangige Vertreter von UN-Programmen standen den Jung-Delegierten Rede und Antwort.
Bereits in der Vorbereitungsphase hatte sich die Delegation mit den politischen, wirtschaftlichen und infrastrukturellen Gegebenheiten „ihres“ Landes Mauritius auseinandersetzen; die Mitglieder informierten sich unter anderem bei einem Besuch im Auswärtigen Amt sowie bei der mauritianischen Botschaft in Berlin.
In New York galt es dann, in fünf Tagen Resolutionen zu den Themen der Tagesordnung auf die Beine zu stellen – wobei es für die Vertreter von Mauritius wichtig war, so weit wie möglich eigene Interessen zu verwirklichen, aber auch Kompromisse einzugehen. Dass der Inselstaat mit 1,25 Millionen Einwohnern nicht nur ein Urlaubsparadies im Indischen Ozean darstellt, sondern auch auf internationaler Ebene wichtige Ziele zu verwirklichen hat, ist den Würzburgern bei ihrer Vorbereitung klar geworden.
Die Anstrengungen bei der New Yorker Konferenz in der Generalversammlung, der Weltgesundheitsorganisation oder der afrikanischen Entwicklungsbank haben sich für die Delegation am Ende gelohnt. Bei der Abschlusszeremonie in der echten Generalversammlung im UNO-Hauptgebäude bekam die 13-köpfige Gruppe mit Simon Suffa, wissenschaftlicher Mitarbeiter am geographischen Institut der Würzburger Universität, als erste Würzburger Delegation überhaupt einen Preis (Award) für ein „herausragendes Positionspapier“ überreicht.
Nach dem fast einmonatigen Aufenthalt der Gruppe in den USA ist die Arbeit der Gruppe nicht beendet: Jetzt heißt es, Nachberichte zu verfassen sowie Vorbereitungen für die Auswahl der nächsten NMUN-Delegation 2008 zu treffen, die dann in der nächsten New Yorker Konferenz wieder ein Land vertreten wird.
Anmeldung bis zum 10. Juni
Die nächste Konferenz findet vom 18. bis 22. März 2008 im Sheraton Hotel in New York statt. Zur Vorbereitung gibt es von Juli 2007 bis März 2008 wöchentliche Treffen und viele Wochenend-Workshops. Wer als studentischer Vertreter teilnehmen möchte, kann sich noch bis zum 10. Juni bewerben.
Informationen im Internet: www.nmun.uni-wuerzburg.de www.una-wuerzburg.de