Stolz blickten die Mitglieder des Würzburger Partnerkaffees auf das Jahr 2019 zurück. Bereits vor zwei Jahren feierte der Verein mit 71 Tonnen verkauftem Röstkaffee einen großen Erfolg - der wurde jetzt getoppt: 2019 verkaufte Partnerkaffee 72,5 Tonnen des fair gehandelten Kaffees aus Tansania - so viel wie nie. Das liegt jedoch nicht an neuen Großabnehmern, betont Maria Leitner, Vorsitzende des Vereins. Vielmehr wachse das Interesse der breiten Bevölkerung für nachhaltige Produkte.
Partnerkaffee kann in Pfandeimern gekauft werden
Immer mehr Verbraucher interessieren sich jetzt für die Herkunft ihrer Lebensmittel, berichtet Leitner. Auch verpackungsfreier Kaffee werde von den Kunden immer häufiger gefordert. Da die gerösteten Bohnen aber eine luftdichte Verpackung fordern, ist das noch nicht möglich. Der Verein fand jedoch eine andere Lösung: Seit Oktober des vergangen Jahres kann man den Partnerkaffee in Pfandeimern kaufen, die nach dem Gebrauch einfach zurück gebracht werden können.
Der Verein unterstützt neben der Vermarktung seines fair gehandelten Kaffees auch verschiedene Projekte: Pro Pfund erhebt der Würzburger Partnerkaffee einen Solidaristätsbeitrag von 38 Cent. So konnten im vergangenen Jahr 50 597 Euro zur Unterstützung verschiedener Projekte in Tansania gesammelt werden. Unter anderem trugen die Kunden durch den Solidaritätsbeitrag dazu bei, dass die hygienischen Verhältnisse auf der Mutter-Kind Station eines Hospitals in Tansania verbessert wurden. Auch das Krankenhaus, in dem die teilnehmenden Kaffeebauern ihre Krankenversicherung einlösen können, wurde unterstützt.
Nicht mehr beim Verein Würzburger Partnerkaffee als Geschäftsführer tätig ist Klaus Veeh. Er wurde zum Jahreswechsel in den Vorruhestand verabschiedet. Abgelöst wurde er von dem 53-jährigen Jochen Hackstein, der seinen Master-Abschluss in "Nonprofit-Management" absolviert hat. Veeh wird aber im Juni noch gemeinsam mit Hackstein nach Tansania fliegen. Der ehemalige langjährige Geschäftsführer will dort seinen Nachfolger den teilnehmenden Kaffeebauern vorstellen.
Fairtrade-Kaffee so zum neuen Standard werden
Ein weiterer Plan für das Jahr 2020 sei, auf den Bayerischen "Eine-Welt-Tagen" mit vielen Weltläden in Kontakt zu kommen. "Denn das sind die Ansprechpartner, die unseren Kaffee kaufen", so Hackstein. Das langfristige Ziel des Vereins sei es aber, den Fairtrade-Kaffee so publik zu machen, dass er zum neuen Standard wird. Doch bis dahin muss sich noch einiges tun: Derzeit sind laut "Fairtrade-Deutschland" nur etwa 4,6 Prozent des weltweit verkauften Kaffees fair gehandelt.

