Für heutige Ohren klingt Franz Schuberts tränenreicher Liedzyklus "Winterreise" in seiner wohligen Melancholie nicht mehr allzu verstörend. Schuberts Freunden, die das Werk 1827 zum ersten Mal hörten, erging es anders: Sie empfanden regelrechte Beklemmung ob der radikal düsteren Stimmung, die sich nicht nur nicht auflöst, sondern im Laufe der 24 Lieder immer verzweifelter wird.
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