Mehr als sechs Jahre ist es her, dass Kandidaten aus ganz Deutschland die Möglichkeit hatten, ihr musikalisches Können bei der Castingshow X-Factor unter Beweis zu stellen. Nun ist die Show wieder unterwegs auf Casting-Tour quer durch Deutschland.
Auch in Würzburg konnten am Mittwoch rund 100 musikalische Talente im Novum Businesscenter zeigen, was sie draufhaben. Unsere Redaktion hat mit einigen Kandidaten gesprochen, um herauszufinden, warum sie bei dem Casting mitmachen.
„Sich endlich beweisen“
Jasmin Beck kann das musikalische „Beat-Abend-Gedöns“, mit dem sie als Schlagersängerin ihren Lebensunterhalt verdient, nicht leiden, „viel zu Deutsch“ sei ihr das. X-Factor sieht sie als Chance, sich musikalisch endlich mal zu entfalten.
„Es gibt viel zu wenige Plattformen, wo man sich als Bühnenprofi richtig beweisen kann“, sagt die 28-jährige Ochsenfurterin. 2011 hat sie ihr Glück schon einmal probiert – allerdings ohne Erfolg. Heute will sie mit Helene Fischers „Achterbahn“ ihr Können zeigen.
Das Musikalische steht im Mittelpunkt
Mit seinen 37 Jahren ist Holger Göpfert aus Güntersleben einer der erfahreneren Kandidaten. Der Hobbymusiker, der zur musikalischen Unterstützung sein Keyboard mitgebracht hat, war schon vor knapp zehn Jahren bei DSDS (Deutschland sucht den Superstar) dabei, wo er es bis in die Endrunde schaffte.
Das Format X-Factor gefällt ihm gut, weil dort das Können der Kandidaten gewürdigt wird: „Im Gegensatz zu DSDS wird hier das Musikalische in den Mittelpunkt gestellt und nicht die Hintergrundgeschichte“. Die Jury will er mit harmonischen Songs wie „The Show must go on“ von Queen überzeugen.
Als Rapper vor Ort
Beim 18-jährigen Kristof Wolf hat es für den Recall nicht gereicht. Der Würzburger Abiturient ist unter dem Namen „Mc Kris“ als Rapper bei Youtube und Instagram aktiv und wurde von Freunden dazu gedrängt, sein Können doch mal bei X-Factor unter Beweis zu stellen.
„Leider war Sido nicht dabei“, sagt der Rapper, der die Jury mit seinen gefühlsvollen und nachdenklichen Texten nicht überzeugen konnte. Er hatte gehofft, dass der deutsche Rapper Sido, der bei der TV-Sendung dann neben Thomas Anders und Iggy Uriarte in der Jury sitzen wird, mit in Würzburg dabei sein könnte. Immerhin, beim Abitur habe er ein gutes Gefühl, meint der Nachwuchsrapper schmunzelnd.
Zum Recall nach Köln geschafft
Eine ziemlich spontane Aktion sei die Teilnahme am Casting für sie gewesen, sagt die 20-jährige Würzburger Sonderpädagogik-Studentin Rebecca Deger, die den Song „Titanium“ von Sia lautstark im Eingangsbereich der Casting Area probte. Durch Facebook sei sie auf das Auswahlverfahren aufmerksam geworden, nun will sie die Jury im Duett mit ihrem Straßenbandkollegen Philipp Lehrmann überzeugen. Ein bisschen gespannt sei sie schon, allerdings halte sich die Aufregung in Grenzen, schließlich „habe ich nichts zu verlieren“.
„Ich freue mich, dass X-Factor nach Jahren mal wieder in Würzburg ist“, sagt die 21-jährige Gitarristin Alice Gierke. X-Factor sei ein sympathisches Format, weil die Kandidaten nicht durch den Kakao gezogen würden, wie bei anderen Castingshows.
Ab dem 27.August im TV
Die Würzburger Studentin ist zufrieden, sie hat es mit Jennifer Rostocks „Insekten im Eis“ zum Recall nach Köln geschafft. Ein wenig aufgeregt sei sie anfangs gewesen, irgendwann habe sie sich jedoch gedacht „jetzt erst recht“ und es dann einfach durchgezogen.
Ob es einer von den Würzburger Kandidaten auch bis in die TV-Show ins Fernsehen geschafft hat, ist ab dem 27. August auf Sky 1 zu erfahren.