Diesen Ansturm hatten selbst die Verantwortlichen in ihren kühnsten Träumen wohl nicht erwartet: Bereits bei der Öffnung um sieben Uhr am frühen Donnerstagmorgen standen gut 500 Einkaufswillige Schlange vor dem Eingang des XXXL Neubert im Heidingsfelder Wiesenweg. Nach gut eineinhalb Jahren Bauzeit und rund 40 Millionen investierten Euro wurde das Möbelhaus mit zahlreichen Aktionen offiziell eröffnet.
Bei diesem Andrang war es auch kein Wunder, dass die 200 roten Stühle einer Gemeinschaftsaktion von XXXL Neubert und der Mediengruppe Main-Post binnen kürzester Zeit vergriffen waren. Die verrücktesten Fotos mit einem dieser roten Stühle werden bis Anfang kommenden Jahres prämiert, zu gewinnen gibt es Einkaufsgutscheine.
„Die Adressen reichen bis in den Raum Buchen und Walldürn.“
Volker Michels, Projektleiter Vertrieb, über die ersten Kunden
„Wegen dieses hohen Andrangs haben wir noch einmal 300 Adressen notiert und versuchen, den Leuten die Stühle schnellstmöglich zu besorgen, damit auch sie noch an der Aktion teilnehmen können“, berichtete Volker Michels, der für den Umbau zuständige Projektleiter Vertrieb. Dabei habe sich gezeigt, dass die ersten Besucher des umgebauten XXXL Neubert nicht nur aus Würzburg und der näheren Umgebung gekommen waren. „Die Adressen reichen bis in den Raum Buchen und Walldürrn“, so Michels.
Auch auf den Würzburger Straßenverkehr blieb der Ansturm nicht ohne Folgen. Bis in den Nachmittag hinein stauten sich die Autos entlang der Mergentheimer Straße und hoch zur Abfahrt der Bundesstraße 19 an der Adenauerbrücke. Aus ganz Unterfranken und dem angrenzenden Baden-Württemberg waren die Schnäppchenjäger und Neugierigen gekommen.
Dabei konnte es passieren, dass Autofahrer, die geduldig in der Schlange gestanden hatten, schließlich doch keinen der über 1000 Parkplätze direkt am Möbelhaus mehr ergattern konnten. Sie wurden über den Wiesenweg zurück zum Dallenbergparkplatz geleitet, von wo aus den ganzen Tag über ein rege genutzter Busshuttle unterwegs war. „Allerdings war in der ganzen Stadt viel los“, berichtete Erster Polizeihauptkommissar Peter Göller von der Einsatzzentrale der Würzburger Polizei über den ersten Werktag nach Weihnachten. „Da fiel das auch kaum mehr ins Gewicht“.
Drin im Einrichtungshaus war dementsprechend viel los, doch durch die im Vergleich zu früher breiter angelegten Gänge war stets ein durchkommen. Dennoch: „Das übertrifft locker alle unsere Erwartungen, die angepeilten 100 000 Besucher bis zu Wochenende schaffen wir locker“, zeigte sich Julian Viering von der Öffentlichkeitsarbeit der XXXL Möbelhäuser zuversichtlich.
Die Angebote wurden am Eröffnungstag bereits ausgiebig genutzt. So auch im dritten Stock, wo die Kleinsten wie der siebenjährige Lukas aus Würzburg bei der Kinderaktion unter Betreuung und den wachen Augen der Mutter Miniaturausgaben des „Wahrzeichens“, des großen roten Stuhles vor dem Eingang, bemalen konnten.
Im fünften Stock schließlich, im neu gestalteten Restaurant, herrschte am Morgen bereits so großer Andrang, dass ab 11.30 Uhr der Verkehr „geregelt“ werden musste. Nachdem alle Plätze voll besetzt waren, sorgte der Sicherheitsdienst an allen drei Zugängen dafür, dass nur noch so viele Personen neu Zugang bekamen, wie nach erfolgter Stärkung das Lokal auch wieder verließen.
„Zwischen 5000 und 7000 Personen“, so schätzte Restaurantleiter Knut Scharf die Besucherzahl im Lauf des Tages. Die knapp 90 Männern und Frauen in Küche und Service servierten etwa 5000 Mahlzeiten. Unter diesen Gästen waren auch Margot und Karl-Heinz Faulhaber aus Ochsenfurt. „Wir kennen den Neubert schon ewig lang, da wollten wir mal sehen, was sich so verändert hat“, gaben die beiden Auskunft, warum sie sich in das Getümmel des ersten offiziellen Öffnungstages gestürzt hatten.
Wer Gleiches tun und sehen möchte, was sich auf den 50 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche während des Umbaus alles getan hat, hat an den kommenden Tagen bis zum 31. Dezember täglich ab 7 Uhr Gelegenheit dazu. Geöffnet ist dann jeweils bis 20 Uhr, nur an Silvester schließt XXXL Neubert aber bereits um 16 Uhr.