Mit so vielen Generälen auf einmal hatte es Veitshöchheims Bürgermeister Rainer Kinzkofer noch nie zu tun. Generalleutnant Carl-Hubertus von Butler hatte als Befehlshaber des in Koblenz beheimateten Heeresführungskommandos die elf an der alljährlichen dreitägigen Kommandeurs-Besprechung in Würzburg teilnehmenden Generäle zum festlichen Abendessen in den historischen Veitshöchheimer Bacchuskeller eingeladen. Bevor die Servicekräfte des Offizierskasinos aus der Balthasar-Neumann-Kaserne das Menü servierten, nutzte Kinzkofer die Gelegenheit, die Generäle zu begrüßen und diesen Anlass durch einen Eintrag im Goldenen Buch der Gemeinde zu verewigen.
Und auch die Bevölkerung profitierte von dem Ereignis. Denn nach dem Essen spielte das Heeresmusikkorps 12 zu später Abendstunde vor dem nur durch Fackeln beleuchteten Barockschloss eine 30-minütige Serenade. Es war dies ein Abschiedsgeschenk für den Chef des Stabes des Heeresführungskommandos Brigadegeneral Carsten Jacobsen, der für ein Jahr als ISAF-Sprecher nach Afghanistan geht.
Unter Leitung von Oberstleutnant Burkard Zenglein spielten die Heeresmusiker mit Freude und Präzision eine beeindruckende Serenade. Diese begann mit dem Hellenen-Marsch des Heeresführungskommandos, danach folgte des Großen Kurfürsten Reitermarsch von Kuno Graf von Moltke, dann ein Englischer Marsch mit dem Titel „Robert the Bruce“, schließlich auf Wunsch von Jacobsen die heimliche englische Nationalhymne, das hymnische Werk „Jerusalem“ und zum Schluss eine Bearbeitung von „Lilly Marlen“.
Bürgermeister Kinzkofer hatte bei seinem Empfang der Gäste auch die Gelegenheit genutzt, angesichts der bevorstehenden Standortdiskussion die Vorzüge Veitshöchheims als Standort herauszustellen und berichtete, dass in Veitshöchheim die Bürger in Uniform seit dem Bau der Balthasar-Neumann-Kaserne 1964 nicht nur wohl gelitten seien, sondern auch eine sehr hohe Akzeptanz hätten. Wie Kinzkofer sagte, sei er deshalb guter Hoffnung und sehr zuversichtlich, dass die Qualität Veitshöchheims eine gewichtige Rolle bei der Standortentscheidung spielt.
Ein erfolgreicher Orte
„In der Tat ist es so, dass Veitshöchheim einer der wohl prominentesten Standorte überhaupt ist“, bestätigte Carl-Hubertus von Butler in seiner Antwortrede. Es sei für ihn eine große Freude, so der Chef über 83 500 Soldaten des Heeres, wieder einmal hier zu sein. Schließlich kennt der aus Coburg stammende Berufssoldat die Vorzüge dieses nach seinen Worten „wunderschönen und hoch erfolgreichen Ortes“ aus eigener Erfahrung. Er hatte, bevor er im März 2009 zum Drei-Sterne-General aufstieg, ab August 2005 das Kommando über die 2002 in Veitshöchheim neu aufgestellte DLO.