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Würzburg: Zeichen des Erinnerns: Franz-Oberthür-Schule übernimmt stetige Pflege des Stolperstein-Mosaiks

Würzburg

Zeichen des Erinnerns: Franz-Oberthür-Schule übernimmt stetige Pflege des Stolperstein-Mosaiks

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    Schülerinnen und Schüler sowie Lehrer der Franz-Oberthürschule in Würzburg haben sich bereiterklärt, die Pflege des Stolperstein-Mosaiks unweit der Schule zu übernehmen. 
    Schülerinnen und Schüler sowie Lehrer der Franz-Oberthürschule in Würzburg haben sich bereiterklärt, die Pflege des Stolperstein-Mosaiks unweit der Schule zu übernehmen.  Foto: Patty Varasano

    Am Mittwoch nahmen Klassen der Franz-Oberthür-Schule, in Vertretung für die gesamte Schulgemeinschaft, die Patenschaft für das Stolperstein-Mosaik entgegen, das 2019 unweit der Schule verlegt worden ist. Damit erklärte sich die Schule bereit, die kontinuierliche Pflege des Denkmals zu übernehmen. Aus diesem Anlass organisierten Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Stolpersteine eine Reinigungsaktion, um das Mahnmal wieder sichtbar zu machen.

    Direktorin Simone Aslanidis bedankte bei den neuen Paten, "dass sie diese Menschen nicht in Vergessenheit geraten lassen, indem sie diese Gedenktafel wieder zum Leuchten bringen". Während der Aktion halten die Schüler nacheinander Schilder mit den Namen der Opfer hoch und verlesen diese. Musikalisch begleitet wurden sie vom Saxophonisten Dirk Rumig, der seinen Auftritt spendete. 

    Die Übernahme der Patenschaft ist Teil der Bemühungen der Schule, die Erinnerung an die Opfer des Gestapo Notgefängnisses lebendig zu halten und ein Zeichen für ihr Engagement im Bereich der Erinnerungskultur zu setzen.

    "Der Holocaust hat nicht in Auschwitz begonnen, sondern in Städten wie Würzburg."

    Benedikt Stegmayer, Kulturreferent

    "Ihre Bereitschaft, die Patenschaft für dieses Denkmal und Mahnmal zu übernehmen, ist ein Zeichen gelebter Erinnerungskultur", bedankte sich der neue Kulturreferent der Stadt Würzburg, Benedikt Stegmayer, bei der Direktorin und der gesamten Schulgemeinschaft der Franz-Oberthür-Schule. "Die Erinnerungskultur ist mehr als nur der Blick in die Vergangenheit. Sie erinnert uns unsere historische Verantwortung und zwar vor allem mit Blick auf die Gegenwart und Zukunft", appellierte Stegmayer und erinnerte, "der Holocaust hat nicht in Auschwitz begonnen, sondern in Städten wie Würzburg, in denen dort antidemokratische, menschenfeindliche Bewegungen Zulauf  und Stärke gewonnen haben".

    Stolperstein-Mosaik als Mahnmal

    Zwischen 1942 bis 1945 betrieb die Gestapo in der Friesstraße im Frauenland ein Notgefängnis. Dort waren im Laufe der Jahre hunderte ausländischer Gefangenen inhaftiert, für die kein Platz mehr im Gefängnis in der Ottostraße war. Das Notgefängnis befand sich auf dem Gelände der heutigen Franz-Oberthür-Schule und erstreckte sich bis zum heutigen Matthias-Grünewald-Gymnasium sowie der Goethe-Mittelschule.

    21 Stolpersteine erinnern an die Zwangsarbeiter, die im Notgefängnis inhaftiert, umgebracht oder deportiert wurden.

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