Ob da im Rathaus die Sektkorken knallen? Auf einer ganzen Seite würdigt die Wochenzeitung „Die Zeit“ in ihrer neuen Ausgabe Oberbürgermeisterin Pia Beckmann (44, CSU) als Vertreterin eines neuen Typus von Union-Politikerinnen: „jung, gut aussehend, zupackend, unideologisch; wertkonservativ, aber modern; familienorientiert, aber emanzipiert – eine Ursula von der Leyen aus der Provinz“.
Der Beckmann-Artikel erscheint in einer Reihe, in der Rathaus-Chefs aus der Generation der 30- bis 45-Jährigen vorgestellt werden. Autor Ludwig Greven, der vor Ort recherchiert hat, zeichnet die politische Karriere der Germanistin als „Quereinsteigerin“ nach – inklusive des Rollentauschs mit Ehemann Rainer, der nun Hausmann ist: „Für CSU-Verhältnisse noch immer ein revolutionäres Bild.“
Erwähnt wird der „frische Wind“, mit dem Beckmann Rathaus-Mitarbeiter und Bürgern begegne. Bei der Mehrheiten-Suche im „Politdschungel“ Stadtrat habe sie keine Berührungsängste. Die Haushaltssanierung und die Konversion („ihr alter Traum“) wertet Greven als erfolgreiche Beckmann-Projekte.
Die Hotelturm-Ruine, die gescheiterte CCW-Erweiterung und der Arcaden-Flop bleiben auch nicht unerwähnt. OB-Kritiker wie Vorgänger Jürgen Weber kommen aber nur kurz zu Wort. SPD-Fraktionschef Hans Werner Loew wird gar mit netten Worten („frisch, beherzt und unbelastet“) über die OB zitiert.
Mit Blick auf die nächste Wahl hat der „Zeit“-Autor bei Beckmann Gelassenheit ausgemacht. Und wenn sie doch verliert? Greven sieht Perspektiven bei der Landes-CSU. Schließlich habe die Partei nicht so viele „aufstrebende, erfolgreiche Frauen“ zu bieten. „Außer vielleicht“, und dieser Vergleich wird Pia Beckmann nicht gefallen, „Gabriele Pauli“.