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WÜRZBURG: Zerstörter Mund der Maria-Ward gilt als Mahnung

WÜRZBURG

Zerstörter Mund der Maria-Ward gilt als Mahnung

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    Im Flur der Schule: Religionslehrerin Theresia Oschmann-Behr erklärt Schülerinnen die Geschichte zum Bildnis der Namensgeberin Maria Ward.
    Im Flur der Schule: Religionslehrerin Theresia Oschmann-Behr erklärt Schülerinnen die Geschichte zum Bildnis der Namensgeberin Maria Ward. Foto: Foto: D. Peter

    Nach der jahrelangen Rundum-Sanierung des Schulgebäudes erstrahlt auch das Bildnis von Namensgeberin Maria Ward im Flur des ersten Stockes in frischen Farben. Was jedoch anders ist als erwartet: Quer über die Lippen der Abgebildeten verlaufen Nagel- oder Einschusslöcher in der Wand.

    Das war Absicht, sind sich Religionslehrerin Theresia Oschmann-Behr und Schwester Ehrentraud von der Kongregation der Englischen Fräulein, die schon ihre Schulzeit hier verbracht hat, sicher.

    1937 kam ein Lehrverbot

    Die Nationalsozialisten hatten den katholischen Schwestern 1937 Lehrverbot erteilt und das Haus 1938 übernommen. Fortan wurde es vor allem für Büros und Verwaltung genutzt. In diese Zeit fällt die Verschandelung des damals schon vorhandenen Wandbildes. Es wurde, wie ein weiteres Gemälde im Erdgeschoss mit Brettern vernagelt, um Symbole und Hinweise der ungeliebten Religion zu verbergen. Dabei wurde der Mund der etwa 1,20 Meter hohen Figur getroffen, die damit symbolisch „mundtot“ gemacht wurde.

    Das Schulhaus der Maria-Ward-Schwestern blieb im Krieg weitgehend unversehrt, erläutert Oschmann-Behr, dann wohnten hier zunächst Menschen, die ausgebombt waren. 1945 war in die Turnhalle ein Kino eingezogen.

    Zur erneuten Einweihung der Schule durch Bischof Julius Döpfner am 2. Februar 1949 waren die Bretter über den Wandgemälden wieder entfernt worden. Das Bild von Maria Ward mit dem zerstörten Mund blieb – als Mahnung für die nachkommenden Generationen.

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