Im Feuerwehrhaus in Zeubelried wird gestrichen, Fugen silikoniert und die Türzarge richtig eingepasst – die Zeubelrieder Feuerwehrleute legen selbst Hand an, um ihr Feuerwehrhaus zu renovieren. Seit Oktober letzten Jahres ist eine Gruppe von zehn Männern mehrmals in der Woche nach Feierabend auf der Baustelle tätig – meistens teilen sie sich in kleine Teams auf. Die meiste Arbeit wird freitags und samstags erledigt. Die Zeubelrieder nutzen die Corona-Zeit, denn die Helfer sind jetzt verfügbar.
Außerdem finden aktuell auch keine Veranstaltungen im Feuerwehrhaus statt – bis auf den sonntäglichen Frühschoppen. Er wurde kurzerhand in das Milchhäuschen, also der früheren Milchsammelstelle, nebenan verlagert. Bereits vor zwei Jahren wurden die Toiletten umgebaut. Nun sind die anderen Räume an der Reihe. Die Renovierung ist schon gut vorangeschritten: Die Männer haben den Boden abgeschliffen und neu eingeölt, die Türen erneuert, Wände und Heizkörper gestrichen. Die Fahnenvitrine wurde restauriert und neue Fenster mit einer modernen Wärmedämmung sind eingebaut.
Die Musiker proben regelmäßig im Feuerwehrhaus
Auch die Decke erstrahlt in neuem Glanz: Neue, weiße Akustikplatten schlucken den Schall. „Das ist wichtig für die Zeubelrieder Musiker, die hier regelmäßig Proben, und auch angenehmer bei größeren Veranstaltungen“, erklärt Andreas Kleinschrodt. Wie die anderen Helfer ist er Angehöriger der Zeubelrieder Feuerwehr. Die Decke wurde zudem gedämmt und eine neue Beleuchtung angebracht. Die alten Lampen bleiben aber ergänzend hängen – sie wirken fast modern. Jetzt ist der Raum viel heller als früher. „Wir sind sehr zufrieden. Die Decke gefällt mir am besten“, freut sich Kersten Neubert.
Die Stadt Ochsenfurt übernimmt die Materialkosten. Die komplette Arbeit stemmt die Feuerwehr in Eigenleistung – das sind etwa 1000 Stunden. „Es ist viel mehr zu tun als gedacht, besonders die Decke war aufwändig. Aber es kommen auch immer wieder unvorhergesehene Dinge dazu,“ erklärt Klaus Schlereth. Er ist beruflich in der Bauleitung tätig, genau wie Kommandant Thomas Lutz. Sie haben sozusagen die ehrenamtliche Bauleitung an der Baustelle im Feuerwehrhaus übernommen. Nicht vorab geplant gewesen sei beispielsweise der Einbau von neuen Fensterbänken, das Abschleifen des Parkettbodens, die neue Theke, oder Bruchsteine im Gastraum auf Sicht freizulegen.

Die Arbeiten sind nach Ansicht der Feuerwehrleute lange überfällig. Seit den 80er-Jahren hat keine Renovierung in diesem Umfang stattgefunden. Es ist die erste große Aufgabe, die die neu gewählte Vorstandschaft beschlossen hat und nun umsetzt. Ziel ist, das Gebäude in Zukunft auch anderweitig nutzbar zu machen. Es kann dann beispielsweise für Familienfeiern gemietet werden. Auch für Zeubelrieder Veranstaltungen soll es zur Verfügung stehen. Von außen ist das Gebäude noch gut in Schuss.
Die gemeinschaftliche Arbeit schweißt zusammen
Andreas Kleinschrodt beschreibt die Bedeutung des Gebäudes für den kleinen Ort: „Das Feuerwehrhaus ist der einzige soziale Treffpunkt bei uns im Dorf. Wir haben kein anderes öffentliches Gebäude.“ Umso mehr lohnt sich die Arbeit. „Es macht Spaß, sonst würden wir das über diese lange Zeit nicht machen“, sagt Kersten Neubert. Die vielen Stunden, die die Zeubelrieder zusammen arbeiten, fördern die Gemeinschaft. „Das schweißt zusammen.“ Ende März soll alles fertig sein – bis auf die Küche. Dort gibt es Lieferschwierigkeiten. Sonst herrschte aber kein Materialmangel. „Wir haben alles vorausschauend bestellt“, sagt Klaus Schlereth erleichtert.