Die Harmonie-Gesellschaft e.V. , älteste Bürgervereinigung Würzburgs, gegründet 1803, vergibt alle zwei Jahre einen Förderpreis an Studenten oder Doktoranden, die sich durch ihre Arbeiten besonders ausgezeichnet haben und deren Themenbereich sich im weitesten Sinne mit „Kunst und Kultur in Würzburg und im fränkischen Raum“ befasst.
Nun fiel die Wahl der Harmonie-Gesellschaft auf den jungen Musikwissenschaftler Dr. Christian Lemmerich, der seine Promotion über „Winfried Zillig – Komponist unter wechselnden Vorzeichen“ schrieb. Der gebürtige Würzburger Zillig (1905 – 1963) hat am hiesigen Konservatorium studiert und blieb seiner Heimatstadt sein Leben lang eng verbunden. Zillig war Schüler Arnold Schönbergs und gehörte zur Avantgarde der 1920er Jahre. Während der Zeit des Nationalsozialismus nahm er eine ambivalente Position ein, gehörte aber nach dem Zweiten Weltkrieg zu den wichtigsten Figuren des Wiederaufbaus. Christian Lemmerich habe es mit seiner Dissertation, die mit dem höchsten Prädikat opus eximium bewertet wurde, vermocht, ein anspruchsvolles, sehr facettenreiches Thema mit großer Umsicht zu behandeln, so die Harmoniegesellschaft.
Besonders seine gründlichen Quellenrecherchen seien hervorzuheben, würdigte Professor Ulrich Konrad, der geschäftsführender Vorstand des Instituts für Musikforschung, in seiner Laudatio während der Preisübergabe.
Christian Lemmerich, aufgewachsen in Schweinfurt, hat seine Schulzeit in Unterfranken verbracht. Er hat in Würzburg und Freiburg Schulmusik, Germanistik, Pädagogik und Musikwissenschaft studiert und ist nach seiner Promotion am Lehrstuhl von Ulrich Konrad tätig.
Der Förderpreis soll ihm „zeitlichen Freiraum für die Grundlagenforschungsarbeit“ zu seiner Habilitationsschrift ermöglichen, so die Harmonie-Gesellschaft. Darin wird sich Christian Lemmerich dem Schaffen Ludwig van Beethovens widmen.