So einen schönen Feierabend, so strahlende Gesichter und so viel Lebensfreude pur, das hätten Leonhard Schneider und Sabine Scheller nicht zu hoffen gewagt. Die beiden Erbshausener hatten Menschen mit Behinderung aus Haßfurt eingeladen, um ihnen ihre Alpakas, Pferde und allerlei mehr zu zeigen.
Der Schnupperbesuch einer der drei Wohnheimgruppen 50 plus der Lebenshilfe Haßberge kam aufgrund der privaten Freundschaft zwischen Leo Schneider und Karin Löhr zustande. Die beiden waren vor vielen Jahren Arbeitskollegen. Als Gruppenleiterin Löhr erfuhr, dass Leo Schneider inzwischen Alpakas hält, vereinbarten die beiden ein Treffen auf dem Gehege am Ortsrand von Erbshausen-Sulzwiesen.
Mit einem Bus der Lebenshilfe haben sich die sieben Heimbewohner, Gruppenleiterin Löhr und Christin Birlem zur Ausflugsfahrt aufgemacht. In der Behindertenwerkstatt war gerade Urlaubszeit und einige der Bewohner sind sowieso schon im Rentenalter.
Weitere Treffen sind geplant
Leo Schneider und seine Lebensgefährtin Sabine Scheller haben die Besucher aus Haßfurt herzlich aufgenommen. Sie durften die zehn Alpakas im Gehege streicheln und füttern, Pferde striegeln und ausreiten oder mit dem kleinen Rasenmäher-Traktor eine Runde drehen. Ein gemeinsames Picknick auf dem weitläufigen Gelände rundete das Treffen ab.
Weil der Schnupperbesuch so gut und freudig verlaufen ist, sind künftig weitere Treffen geplant. Die beiden Erbshausener haben den Traum, ihre Alpaka-Zucht auszubauen und einmal Wandertouren mit ihnen anzubieten. Dafür laufen zurzeit Genehmigungsverfahren. Reitlehrerin Scheller würde zudem gern Inklusionsarbeit mit Pferden machen.
30 Jahre hatte Leo Schneider auf dem weitläufigen Gelände Dammwild gehalten. Nachdem die Auflagen dafür zu groß wurden, hat er sich vor zwei Jahren eine Alpaka-Zucht begonnen. Mittlerweile besteht die Herde aus zehn Alpakas.
Körperlich und geistig gefördert und gefordert
Alpakas sind äußerst warmherzige und sanftmütige Tiere aus der Familie der Kamele. Es sei entspannend, mit diesem sozialen Herdentier spazieren zu gehen. Deswegen wird es gern zu Therapiezwecken eingesetzt.
"Wir möchten unbedingt wieder einmal kommen", strahlten die Besucher aus Haßfurt beim Abschied. Dann haben sie vielleicht auch keine Angst mehr, dass die Alpakas beißen könnten. "Heute wurden unsere Bewohnerinnen und Bewohner körperlich und geistig gefordert und gefördert", nickten die beiden Begleiterinnen.

